Volleyball Füchse erstmals seit vier Jahren in der Krise

Ratingen · Die SG Düsseldorf Ratingen verliert in Vechelde mit 1:3 (25:21, 18:25, 21:25, 16:25) und steht nach der Hinrunde auf einem Abstiegsplatz.

 Du machst das schon, meint der angeschlagene Jan Schulz (links), als für ihn Christian Stefanowski zum Einsatz kommt.

Du machst das schon, meint der angeschlagene Jan Schulz (links), als für ihn Christian Stefanowski zum Einsatz kommt.

Foto: Achim Blazy

Die zweite große Auswärtsreise zum 320 Kilometer entfernten MTV Velchede traten die Füchse ohne ein Trio an: Lars Lindstaedt, der nach wie vor an einer Knöchelverletzung laboriert, Daniel Fromm und Barry Reuter fehlten.

Die lange Anreise schienen die Gäste gut verkraftet zu haben, denn die Füchse starteten locker und mit viel Schwung in den ersten Satz. Das Spiel begann zwar recht ausgeglichen, doch meist jubelten am Ende der Ballwechsel die Ratinger. Nach einem anfänglichen Abtasten auf beiden Seiten setzten sie sich mit drei, vier Punkten ab und gewannen den ersten Durchgang mit 25:21.

Beim Seitenwechsel sagte der angeschlagen ins Spiel gegangene Jan Schulz, er benötige eine Pause. Trainer Daniel Reitemeyer brachte Christian Stefanowski. Eine Aufschlagserie brachte die Hausherren aus Vechelde mit drei Punkten in Front und diesen Rückstand vermochte die SG nicht mehr aufzuholen. Immer wieder wurde das Spiel durch zumindest unglückliche Schiedsrichterentscheidungen unterbrochen. Unerklärliche Unsicherheiten in der Annahme und das daraus resultierende unpräzise Zuspiel sorgten für immer größere Probleme.

Die Gäste fielen nun wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Man fand nicht mehr zur eigenen Sicherheit und konnte das eigene druckvolle Spiel nicht mehr durchsetzen. Mit 18:25 ging der Satz an die Gastgeber.

Im dritten Satz setzte Reitemeyer nun wieder auf die Anfangsformation. Das Spiel flachte aber deutlich ab, da nun immer mehr technische Fehler ausnahmslos auf Seiten der Füchse abgepfiffen wurden. Das verunsicherte die Spieler um Kapitän Marc Piskun derart, dass nach einer solchen Entscheidung fast immer mehrere Gegenpunkte folgten. Ein mühsam erarbeiteter dünner Vorsprung war im Handumdrehen verspielt — 21:25.

Der vierte Satz musste die Wende bringen. "Wir haben es selbst in der Hand, die Chance, die wir hier bekommen, ist groß", appellierte Trainer Daniel Reitemeyer an sein Team. Doch den Füchsen wollte einfach nichts mehr gelingen. Schwache Annahme und zu harmloses Angriffsspiel, dazu erneut fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen — so ging auch der letzte Satz deutlich mit 16:21 verloren. Sichtlich geknickt verließen die Füchse das Spielfeld. Trainer Reitemeyer, Kapitän Piskun und der Schiedsrichter hatten im Nachhinein noch großen Gesprächsbedarf.

"Wir haben nicht wegen der Schiedsrichterentscheidungen verloren", räumte Daniel Reitemeyer ein. "Aber sie haben uns weiter verunsichert, so dass wir dann immer zwei, drei Eigenfehler produziert haben."

Die Füchse haben derzeit zwei Probleme: Sie haben zu viele Ausfälle und sind mental angeschlagen. Sie stecken in der ersten Krise seit vier Jahren und müssen lernen, damit umzugehen. Aber um das angeknackste Selbstbewusstsein zu stärken, bedarf es Spielsicherheit und Erfolge. Und ausgerechnet jetzt geht es zum Spitzenreiter Bocholt.

Füchse: Mike Metzner, Tim Kartheuser, Daniel Sieber, Andreas Tins, Jan Schulz, Christian Stefanowski, Sebastian Ricken, Ayhan Ülkü, Andre Mayer, Christian Dierschke, Marc Piskun

(peer)
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