Lokalsport Ex-Rektor Kreft ist neuer Sportverbands-Chef

Ratingen · Der ehemalige Leiter der MLK-Gesamtschule soll die Kommunikation mit der Stadt verbessern. Die Hauptversammlung verlief harmonisch.

 Michael Kreft führte die Martin-Luther-King-Gesamtschule 27 Jahre lang - nun kümmert er sich um den Sport in der Stadt.

Michael Kreft führte die Martin-Luther-King-Gesamtschule 27 Jahre lang - nun kümmert er sich um den Sport in der Stadt.

Foto: Blazy

Die Versammlung war kaum beendet, da standen sie schon zusammen. Rolf Steuwe war einer der ersten, der Michael Kreft zu seinem neuen Amt beglückwünschte. Der Sportdezernent der Stadt Ratingen wird viel mit dem neuen Vorsitzenden des Stadtsportverbandes zusammenarbeiten. Man kennt sich, man duzt sich: "Da kommst du bald mal zum Antrittsbesuch", sagte Steuwe mit einem Grinsen zum ehemaligen Rektor der Martin-Luther-King-Gesamtschule. Keine schlechten Voraussetzungen für die künftige Zusammenarbeit.

Im Vorfeld der Versammlung hatte die umtriebige Silvia Glander vom TV Ratingen kräftig getrommelt, um eine neue Führungstruppe auf die Beine zu stellen. Und so war nicht verwunderlich, dass es nicht eine Gegenstimme gab, als die Vorstandsmitglieder Detlev Czoske, Christian Koch und Frank Schmitz ihre Ämter an Kreft sowie Michael Schneider (Anwalt, Ratingen 04/19) und Peter Apel (Lehrer, ebenfalls 04/19) übergaben.

"Wir müssen den Stadtsportverband auf der Basis der Jugend handlungsfähig machen", betonte Kreft nach seiner Wahl. "Wir werden uns die Organisation selber anschauen und gucken, was wir bewerkstelligen können. Vor allem müssen wir den Kontakt zur Stadt und den Vereinen weiterentwickeln" - eine Spitze in Richtung Ex-Vorstand. Immerhin gab sich Frank Schmitz bei seiner Abschiedsrede durchaus selbstkritisch. "Ich weiß, dass ich mich in der Beliebtheitsskala nicht ganz nach oben gearbeitet habe", sagte der scheidende Sportwart. "Leider gibt es immer einen, der die Drecksarbeit machen muss - bei uns war ich das."

Detlev Czoske, der weiter als hauptamtlicher Geschäftsführer des TuS Lintorf tätig sein wird, hob die Errungenschaften des SSV hervor - die aber in weiten Teilen von der Jugendabteilung des Verbandes realisiert wurden, wie die Angebote Schnupperkurs.org oder der Runde Tisch für Flüchtlinge. Fabian Toros von der Sportjugend gab auf der Versammlung eine durchaus beeindruckende Sachstandsmeldung bezüglich der Arbeit des Nachwuchses ab.

"Wir haben mehr Gelder generiert, die Sportentwicklungsplanung auf den Weg gebracht", sagte Czoske zu eigenen Erfolgen des SSV. "Zudem haben wir die Gebührenbefreiung beim erweiterten Führungszeugnis für Ehrenamtler erreicht." Nachtreten wollte keiner der "Ehemaligen" mehr - sowohl Czoske als auch Schmitz gaben zu Protokoll, nur noch auf die positiven Aspekte ihrer Amtszeit zurückblicken zu wollen.

Auf den neuen Vorstand wartet nun eine Menge Arbeit. Auch im wirtschaftlichen Bereich. Als Geschäftsführer Bernd Kulage die Zahlen des Jahres mit einem Fehlbetrag von rund 2000 Euro an die Wand warf, schrieb der neue zweite Vorsitzende Michael Schneider, der im Hauptberuf in der familieneigenen Steuerkanzlei tätig ist, stirnrunzelnd mit. Helmut Lütcke vom RTC Grün-Weiß mahnte sofort den hohen Geldbestand des Vereins von rund 19.000 Euro an. "Da ist die Gemeinnützigkeit des Vereins in Gefahr, wir sind ja kein Sparklub", sagte Lütcke - das erkannten auch die anderen Beteiligten. "Gut möglich, dass wir da an das Sparbuch ranmüssen", sagte Kreft, der zudem darum bat, den Haushaltsplan für das kommende Jahr nur unter Vorbehalt abzusegnen. "Wir werden da noch einiges abändern müssen, denke ich", sagte er. Das Zahlenwerk, von Geschäftsführer Kulage mit den Worten "Ich habe da mal etwas versucht" nicht gerade überzeugend präsentiert, dürfte somit kaum über die Versammlung hinaus Bestand haben.

(RP)
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