Enttäuschung pur
Das magere 2:2 gegen den Tabellenletzten VfL Rhede in letzter Minutewar für Ratingen 04/19 eine gefühlte Niederlage. Daniel Rehag und Patrick Fiedorra erzielten die Tore.
Sind die Meisterschaftsträume von Ratingen 04/19 nach nur acht Spielen schon geplatzt? Zumindest haben die Blau-Gelben größte Mühe, Spitzenreiter Turu Düsseldorf auf den Fersen zu bleiben. Das 2:2 gegen den VfL Rhede war mehr als nur ein empfindlicher Dämpfer. Es war ein kräftiger Schuss vor den Bug. Die Ratinger stecken – auch wenn es keiner sagt oder glauben mag – in einer Krise. Von den letzten fünf Spielen haben sie nur ein einziges gewonnen – gegen Turu.
Wie sich die Ratinger gestern präsentierten, haben sie an der Spitze allerdings auch nichts verloren. Die Mannschaft spulte ihr Programm leidenschaftslos ab. Laufbereitschaft ja, aber Biss und Galle nein. Es fehlte erneut der sichtbare Siegeswille.
Dabei hatte Trainer Karl Weiß ein klares Signal gesetzt und seine Mannschaft extrem offensiv aufgestellt. Mit Karadag, Dluhosch und Fiedorra standen nur drei defensiv ausgerichtete Akteure auf dem Platz. Das hatte bereits früh Folgen, nachdem Kroepmanns (6.) und Pundt (8.) gute Chancen vergeben hatten. Nach einem Fehlpass von Karadag blockte Meier, der in der Viererkette spielte, nicht den Schuss von Lechtenberg und Güzel traf per Nachschuss. Dem Rückstand liefen die Gastgeber kopflos hinterher. Dank einer schönen Einzelaktion von Thomas Zelles und einem mustergültigen Pass erzielte Daniel Rehag den Ausgleich.
Nach dem Wechsel trafen Ganesh Pundt das Außennetz, als er hätte quer passen müssen, und Hidayet Aydogan mit einem herrlichen Volleyschuss die Latte. Auf der anderen Seite bewahrte Torhüter Thomas Scholz die Blau-Gelben vor einem Rückstand, als er einen Kopfball von Berg nach Freistoß von Mantenar parierte.
Nach einem Foul an Kris Leipzig verwandelte Patrick Fiedorra den fälligen Elfmeter zur 2:1-Führung. Die Gastgeber versäumten es, auf einen Konter zu lauern und ihn sauber zu Ende zu spielen. Prompt fiel in der Schlussminute der Ausgleich durch einen sehenswerten Fallrückzieher des völlig freistehenden Asffelder, als die Ratinger schon wieder in der Vorwärtsbewegung waren.
Es war ein enttäuschender Nachmittag für die Ratinger Fußballfreunde, denen einmal mehr deutlich wurde, dass mit einer so wackeligen Abwehr kein Spiel zu gewinnen ist.