Eishockey Einbruch nach Rückstand

Zweite Niederlage der Ice Aliens in Folge. Die Mannschaft von Trainer Jesse Panek kam gegen die Roten Teufel aus Bad Nauheim unter die Räder und verlor mit 1:8 (1:1; 0:5; 0:2). Morgen sind die Aliens spielfrei.

 Die Eisbären Berlin haben einen Rekord liegen gelassen.

Die Eisbären Berlin haben einen Rekord liegen gelassen.

Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA, AFP

Trainer Jesse Panek ist ein Eishockey-Fachmann. Deshalb hatte er davor gewarnt, die Gäste aus Bad Nauheim zu unterschätzen. Als Drittletzter mit gerade einmal drei Punkten waren sie an den Sandbach gekommen, und das obwohl sie als Favorit in der Oberliga West gelten — auch für Panek.

Dass der mit seinen Jungs knallhart an den Fehlern des vergangenen Wochenendes gearbeitet hatte, war anfangs deutlich zu erkennen. Die Außerirdischen wirkten sicherer und konzentrierter. Die erste schöne Kombination brachte dann auch die Führung durch den Mann, der am Sonntag so sehr gefehlt hatte: Thorsten Gries, nach seiner Sperre wieder zurück, konnte nach feinem Pass von Arthur Tegkaev einnetzen.

Aber anstatt darauf aufzubauen, hatten plötzlich die Roten Teufel aus Bad Nauheim das Sagen. Mehrfach musste Keeper Torsten Schmitt katastrophale Aufbaufehler seiner Vorderleute ausbügeln. Einer dieser tödlichen Querpässe in der neutralen Zone war dann auch Auslöser für den Ausgleich. Die Gäste hatten das geschickt durchschaut, der Treffer vor Jan Barta, der alleine vor Keeper Schmitt auftauchte, war nur noch Formsache. Im Anschluss warBad Nauheim dem Führungstor näher.

Aber es dauerte bis zur 21. Minute. Verteidiger Alexander Baum zeigte beim Überzahlspiel mit einem wuchtigen Schuss von der Blauen Linie, dass die Tabelle nicht alles über die Qualitäten eines Teams sagt. Psychologisch ungünstiger Zeitpunkt nennt man das wohl, denn den Aliens versetzte dieser Treffer einen Stich mitten ins Herz. Plötzlich lief nichts mehr zusammen bei den Ratingern, die minutenlang nicht in das gegnerische Drittel kamen.

Stattdessen überrollte der Nauheimer Tor-Express die Aliens. Selbst Torsten Schmitt, sonst Mister Zuverlässigkeit, ließ sich anstecken und wirkte bei drei Gegentreffern unglücklich. Klasse aber, dass die Fans die Mannschaft nicht hängen ließen. Trefflich spekulieren lässt sich, warum Panek die fällige Auszeit erst fünf Minuten vor Ende des Mitteldrittels nahm, als sein Team schon 1:5 hinten lag.

Da hatte der Coach zwar schon reagiert und die Reihen kräftig durcheinander gewürfelt. Aber das verhinderte das Debakel auch nicht mehr. Mit den Roten Teufeln präsentierte sich das wohl beste Team der Liga gestern Abend, das den Aliens in allen Belangen haushoch überlegen war. Schnelle Abspiele, Passgenauigkeit, Zweikampstärke und Zug zum Tor sind Qualitäten, die dieses Team auszeichnen. Für Trainer Panek dürfte eine anstrengende Woche anstehen, um seine Mannschaft mental aufzurichten.

Zum Glück sind die Aliens morgen spielfrei und auch das Gastspiel bei den Moskitos am Freitag fällt wegen Hallenproblemen in Essen aus. Genügend Zeit, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.

(RP)
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