Golf Ein junger Golfer auf dem Weg nach oben

Ratingen · Mit dem Golfclub Hösel ist Jonas Baumgartner (16) bereits in der 1. Bundesliga unterwegs. Regelmäßig bekommt er Anerkennung als Top-Spieler.

 Jonas Baumgartner vom GC Hösel hat den richtigen Schwung drauf.

Jonas Baumgartner vom GC Hösel hat den richtigen Schwung drauf.

Foto: DGV/Stebl

Seit knapp acht Jahren — also genau die Hälfte seines bisher jungen Lebens — spielt Jonas Baumgartner regelmäßig Golf. Dazu gebracht hat ihn sein Vater, ein leidenschaftlicher Golfer, der den Sohn bereits in jungen Jahren mit auf die Driving Range nahm. In einem Londoner Golfclub, wo die Familie nach der Geburt des Sohnes für einige Jahre lebte, kam der erste Kontakt zustande: „Ich hatte mit drei Jahren erstmals einen Golfschläger in der Hand“, erinnert sich der heute 16-Jährige. Damals sei die Liebe zu diesem Sport aber nicht so ausgeprägt gewesen: „Ich habe früher viel lieber Fußball mit meinen Freunden gespielt.“

Seit fünf Jahren widmet sich Jonas Baumgartner jedoch professioneller dem Golfsport, sagt der Gymnasiast, der in Bielefeld geboren wurde und in Essen wohnt. Zurück in Deutschland, startete er in der Golfmannschaft seiner Schule und wurde Mitglied im Golfclub Hösel. Weil er sich stetig verbesserte, fand Baumgartner auch immer mehr Gefallen daran. Heute, um zahlreiche Turnier-Erfahrungen und Pokale reicher, ist er fest entschlossen: „Ich möchte auf jeden Fall als Profi Golf spielen und die Topspiele in Europa und den USA mitmachen.“

Weit davon entfernt ist der 16-Jährige nicht, denn er spielt bereits seit einiger Zeit in der höchsten Spielklasse der Deutschen Golf-Liga. Er ist Jugend-Nationalspieler, meistens ganz vorne mit dabei. Einzelturniere außerhalb Deutschlands und Europas sind ihm auch nicht fremd: „Das Weiteste, wo ich fürs Golfspielen gereist bin? Ich habe schon in North Carolina in den USA und in Südafrika gespielt.“

Talent allein ist es allerdings nicht, was den 16-Jährigen zum Erfolg führt. Dazu gehört auch jede Menge Training, wie er lebhaft berichtet: „Im Sommer trainiere ich sechs Mal die Woche mit einem Tag Pause zur Regeneration. Im Winter sind es vier bis fünf Tage, wobei da noch mehr Athletik-Training hinzukommt.“ Obendrauf gibt es die zahlreichen Spieltage und Turniere innerhalb der Saison. Wie er Sport und Schule unter einem Hut bekommt? „Das ist mit meiner Direktorin zum Glück sehr unkompliziert“, sagt Baumgartner. Für die Spiele werde er häufig freigestellt. „Ich bin kein super Schüler“, sagt er, „aber dafür, dass ich im Vergleich häufig fehle, komme ich gut mit.“

Baumgartner bezeichnet sich selbst als vorsichtigen Spieler: „Ich versuche nie, die Fahne direkt anzuspielen, sondern mich heranzutasten.“ Sein größtes Plus? „Ich würde sagen, dass meine mentale Stärke sehr ausgeprägt ist. Ich habe ganz gute Kenntnisse über mein eigenes Spiel und weiß, was ich kann – und was ich in einer bestimmten Situation lieber nicht tun sollte.“ Das zeigt sich vor allem dann, wenn er sich nach einem durchwachsenen Turnier wieder an die Spitze kämpft.

Bei der 80. Internationalen Amateurmeisterschaft (IAM) in Mülheim, einem Herrenturnier mit vielen Top-Sportlern, startete der Jugend-Nationalspieler gleich mit vier Birdies auf den ersten sieben Bahnen. Der Ansturm auf den Thron wurde aber durch einen Bogey auf dem neunten Grün gestoppt. Baumgartner gab sich trotzdem nicht auf, obwohl er am Ende nicht mehr in den Kampf um den Titel eingreifen konnte. Er gab sich dennoch zufrieden: „Ich habe ein gutes Turnier gespielt und bin um zwei Schläge am Sieg vorbeigeschrammt.“ Der 16-Jährige landete auf Platz fünf.

Jugend-Bundestrainer Christoph Hermann über den Jugend-Nationalspieler: „Das Niveau dieser IAM war ausgesprochen hoch. Jonas Baumgartner ist erst 16 Jahre alt und kommt hier bei einem Herren-Turnier auf den fünften Platz. Das ist für ihn ein sehr gutes Turnier mit einer tollen Leistung gewesen.“ Doch selbst davon lässt sich das Höseler Eigengewächs nicht beeindrucken: „Eigentlich ist es doch egal, wie alt man ist. Ich versuche einfach immer, mein bestes Golf zu spielen.“

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