Lokalsport Ein Freistoß erlöst Ratingen 04/19

Ratingen · Ausgerechnet der ehemalige SC-West-Spieler Adnan Hotic erzielt gegen seinen Ex-Verein das so wichtige Tor zum 1:0-Auwärtssieg.

Es dauerte 62 Minuten, ehe dem Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 eine zentnerschwere Last von den Schultern fiel. Was folgte, war ein exezziver Jubel, und inmitten der Spielertraube stand der Kapitän und gefeierte Torschütze Adnan Hotic. Ausgerechnet Hotic möchte man sagen, schließlich hatte der 27-Jährige seine ersten Fußballjahre beim SC West in Düsseldorf verbracht und sogar an der dortigen Platzanlage gewohnt. Dies sollte auch zu einem alles entscheidenden Faktor der Partie werden. Mit seinem Freistoßtor zum 1:0 schoss der Spielführer sein Team vom Abstiegsplatz zurück in den grünen Bereich.

Doch aller Anfang war schwer. Unter der Woche hatte es bei der Germania noch eine Krisensitzung gegeben, weil die Ratinger ihre vielen Torchancen in den vergangenen Partien nicht nutzen konnten und durch die damit verbundene Negativserie in den Tabellenkeller rutschten. Wie bei einer Dauerschleife setzte sich dieses Szenario auch diesmal in der Anfangsphase fort. Zwar rissen die Ratinger das Spiel an sich und setzten die Westler mit nahezu vier Angreifern - Ismail Cakici und Fatih Özbayrak wirbelten im Zentrum, während Samuel Limbasan und Carlos Penan mehr Flügelstürmer als Mittelfeldspieler waren - früh unter Druck, doch erste Großchancen wurden erneut vergeben. Zweimal scheiterte Cakici an SCW-Schlussmann Sebastian Siebenbach, dann wurde Samuel Limbasans Versuch vor der Torlinie geblockt. Angetrieben von Innenverteidiger Hotic hielt die Germania ihre Bemühungen aber aufrecht. "Weiter attackieren", rief Hotic immer wieder nach vorne.

In der 62. Minute übernahm er dann selbst die Verantwortung. Nach einem fragwürdigen Foul an Penan, legte sich Hotic den Ball aus 18 Metern zurecht. "Freistöße habe ich schon früher auf diesem Platz geübt", sagte er am Ende und freute sich noch mehr über den Sieg als über den Kunstschuss ins linke Eck. Ganz ohne brenzlige Situation kamen die Gäste nämlich nicht aus: Im direkten Gegenzug hatte Ryutaro Omote den Ausgleich auf dem Kopf, den Ball aber nicht mehr entscheidend aufs Tor platzieren können. So blieb es beim 1:0: "Heute haben wir uns endlich für den hohen Aufwand belohnt. Der Sieg war brutal wichtig. Da unten gehören wir auf gar keinen Fall hin", erklärte Hotic.

Verstärkung gibt es dann in den kommenden Wochen, wenn der reaktivierte Yannick Wollert seine Verletzung auskuriert hat. "Ich freue mich, dass wir den Trend endlich stoppen konnten und gegen eine gute Truppe gewonnen haben", resümierte Trainer Karl Weiß und ging nach langer Zeit wieder mit einem Lächeln vom Platz.

(RP)
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