Handball Ein Derby-Sieg als Motivationsschub

RATINGEN · Der TV Ratingen und TuS Lintorf sind schwach in die Handball-Saison gestartet – und hoffen nun auf einen Sieg.

 Tim Bauerfeld vom TuS Lintorf (l.) und Moritz Metelmann (TV Ratingen) gehören zu den Leistungsträgern ihrer Teams im Derby am Samstag.

Tim Bauerfeld vom TuS Lintorf (l.) und Moritz Metelmann (TV Ratingen) gehören zu den Leistungsträgern ihrer Teams im Derby am Samstag.

Foto: RP/Achim Blazy

Wenn die Handball-Erzrivalen TV Ratingen und der TuS Lintorf aufeinander prallen, dann tobt die Halle. Das ist am Samstag am Europaring (18 Uhr) nicht anders, es geht um wichtige Verbandsliga-Punkte, denn beide Vereine sind mit dem bisherigen Abschneiden völlig unzufrieden. Die Lintorfer spielen nur auswärts vernünftigen Handball und der Turnverein konnte immerhin mit seinen beiden Siegen zuletzt einiges gerade rücken, was er beim Saisonauftakt total vermasselte. Aktuell sind die Lintorfer Achter (6:6 Punkte), der Turnverein folgt zwei Plätze dahinter (4:6).

Ratingens Trainer Andreas Linke fiebert dem Derby schon lange entgegen. „Bei solch einem Spiel muss man keinen extra motivieren“, so der 52-jährige Wuppertaler. „Da kennt jeder jeden. Keiner will sich eine Blöße geben. Dieses Spiel ist geprägt von Emotionen.“ Er hofft, seinen Spielgestalter und Strafwurf-Spezialisten Jörg Schomburg erstmals einsetzten zu können. Aber der 35 Jahre alte Lehrer, er arbeitet in einer Lintorfer Grundschule, der winkt ab: „Ich kann es noch nicht sagen, ob ich spiele. Noch bereitet meine Hand zu große Probleme. Ich wirke nur mit, wenn es wirklich Sinn macht.“ Mit Sicherheit nicht dabei ist Linksaußen Pascal Schmidt (Urlaub).

Die Lintorfer kommen jedenfalls hoch motiviert an den Europaring. Die Totalpleite gegen Unitas Haan II vor eigenem Publikum schmerzt immer noch, zumal man über diesen Gegner die Spitze angreifen wollte. Immerhin hat der TuS 08 alle drei Auswärtsspiele bisher gewonnen, aber auch dazu hat der Rückraumspieler und Abwehrchef Tim Bauerfeld eine Erklärung: „In fremden Hallen hatten wir es bisher nur mit Mannschaften aus dem unteren Bereich zu tun. All zu viel sollten wir uns darauf nicht einbilden. Das Spiel am Samstag beim TV Ratingen wird zeigen, wozu wir fähig sind.“

Der 31-Jährige zählt wieder zu den Besten beim Ex-Oberligisten. Dabei wollte er vor der letzten Saison nur noch in der Reserve spielen. Aber die Not im damaligen Abstiegskampf und die enge Freundschaft zu Manager Kalle Töpfer bewegten ihn, wieder in der „Ersten“ mitzuwirken. Und dort ist er mit seiner guten Form derzeit überhaupt nicht weg zu denken. Er ist in Lintorf groß geworden, hat nur in der B- und A-Jugend auswärts gespielt, in Mettmann, weil dort damals die Jugendarbeit besser war, aber als Senior lief er sofort wieder am heimischen Breitscheider Weg auf. Er ist verheiratet und bei der Stadt Essen beschäftigt. Und sein Vater Dirk, der Co-Trainer: „Derbys haben eigene Gesetze. Jeder Spielausgang ist denkbar.“ Sicherlich hofft er dabei, dass die makellose Auswärtsbilanz erhalten bleibt.

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