Fußball Dünn - mit Zuckerbrot und Peitsche zum Erfolg

Ratingen · Der neue Trainer des SV Hösel setzt auf Kommunikation, greift aber auch durch, wenn die Spieler Regeln überschreiten. Sein Ziel ist der Verbleib in der Fußball-Bezirksliga – sechs Teams steigen diesmal ab.

 Joachim Dünn war früher Coach der SpVg. Hilden 05/06.

Joachim Dünn war früher Coach der SpVg. Hilden 05/06.

Foto: Archiv/Tinter

Der neue Trainer des SV Hösel setzt auf Kommunikation, greift aber auch durch, wenn die Spieler Regeln überschreiten. Sein Ziel ist der Verbleib in der Fußball-Bezirksliga — sechs Teams steigen diesmal ab.

Kontinuität — ein Wort, das auf keinen anderen Verein in Ratingen so gut passt wie auf den SV Hösel. Ganze elf Jahre war Maik Franke am Neuhaus aktiv, nahm auf der Trainerbank Platz, gab Anweisungen und war daher maßgeblich daran beteiligt, dass die Höseler jetzt zum siebten Mal in Folge in der Fußball-Bezirksliga spielen. In diesem Jahr soll aber ein neues Gesicht dafür sorgen, dass erneut erfolgreicher Fußball in Hösel gespielt wird.

Joachim Dünn hat als gebürtiger Heiligenhauser die Nachfolge von Franke angetreten und er ist nach einer guten Vorbereitung mit einem 3:1-Derbysieg bei Rot-Weiß Lintorf in die neue Saison gestartet. Der 51Jährige zählt zu den erfahrensten Trainern in der Bezirksliga. Seine aktive Karriere beendete Dünn bereits mit 28 Jahren, als er nach einem Nierenriss das Angebot bekam, die zweite Mannschaft des FC Tönisheide (heute SV Union Velbert) zu übernehmen. In mehr als zwei Jahrzehnten als Coach nahm Dünn auf verschiedenen Trainerbänken Platz.

Eine wichtige Station war der 1. FC Wülfrath, wo er von 1999 bis 2007 als Trainer der zweiten Mannschaft, als 2. Vorsitzender und zum Schluss auch als Co-Trainer der ersten Mannschaft fungierte. Es folgten weitere Stationen beim TuS Neviges, der SpVg. Hilden 05/06, dem VfB Kirchhellen und dem FSV Duisburg, bevor der Familienvater den Weg zum SV Hösel fand. "Die Arbeit mit dem Team macht großen Spaß", sagt Dünn über seine neue Truppe, "jeder ist lernwillig, engagiert und stellt sich in den Dienst der Mannschaft." Im letzten Punkt sieht der Coach seine Hauptaufgabe: "Ich muss dafür sorgen, dass eine Harmonie in der Mannschaft herrscht und dass sich Einzelne nicht in den Vordergrund drängen." Um das zu verwirklichen, setzt Dünn vor allem auf Kommunikation, scheut gleichzeitig aber nicht davor zurück, auch einmal durchzugreifen.

"Es gibt einen gewissen Käfig, in dem dürfen sich die Spieler frei bewegen. Wenn der Rahmen allerdings überschritten wird, muss man eingreifen", sagt er über sein Verhalten als Trainer. Die kommunikative Art führt Dünn auch auf seinen Beruf zurück. Nach der Ausbildung bei der AOK und einem begleitenden Studium ist der Vater von drei Töchtern mittlerweile bei der Betriebskrankenkasse Pronova angestellt, arbeit als Leiter im Kundenservice für den Umkreis Köln. Neben der Arbeit und dem Fußball geht Dünn regelmäßig joggen und legt großen Wert darauf, Zeit mit der Familie zu verbringen.

Fußballerisch will er mit den Blau-Weißen in diesem Jahr erneut die Klasse halten — was in der neuen Spielzeit allerdings noch schwieriger werden wird. "Es steigen sechs statt drei Mannschaften ab", betont Joachim Dünn, der trotz des runderneuerten Kaders aber vom Verbleib in der Bezirksliga überzeugt ist. "Wir müssen alles über das Kollektiv erreichen. Wenn alle mitziehen, dann bin ich überzeugt, dass wird die Klasse halten." Unterstützung bei seinem Vorhaben erhält er von seinem Co-Trainer Serkan Kuduoglu, der gleichzeitig auch als Spieler auf dem Platz stehen wird.

Ob das Duo eine ähnlich lange Zeit wie zuletzt Coach Maik Franke beim SV Hösel bleibt, hängt neben vielen weiteren Faktoren jedoch unter anderem vom sportlichen Erfolg ab. Ein guter Start ist dem Trainergespann mit dem Derbysieg auf jeden Fall geglückt.

(new)
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