Polenski Es war eine Entwicklung über viele Wochen. Und am Ende musste ich mich fragen, ob das, was ich will, und das, was die Spieler wollen, noch zusammen passt. Das war aus meiner Sicht sicherlich nicht in allen Bereichen gegeben. Deshalb bin ich gegangen.

Wollten die Spieler nicht gewinnen?

polenski Doch, das wollen sie bestimmt. Aber das allein ist ja nicht die Frage. Jeder muss sich fragen, ob er bereit ist, das zu investieren, was notwendig ist, damit wir gemeinsam Erfolg haben.

Die Spieler wollten sich nicht quälen?

Polenski Ich spreche nicht von quälen. Aber bei einigen habe ich den notwendigen Ehrgeiz vermisst, den Willen, oben mitzuspielen und eines Tages den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen.

Woran machen Sie das fest?

Polenski Wenn Alfonso del Cueto ein oder zwei Spielern die Möglichkeit bietet, bei der ersten Mannschaft, die immerhin in der Oberliga spielt, mitzutrainieren, dann muss ich alles stehen und legen lassen und zu Fuß zum Platz laufen. Da will ich die Chance nutzen und mich zeigen und durchsetzen. Diesen Wille und Biss habe ich vermisst.

Wie hat der Vorstand reagiert, als Sie gesagt haben, dass Sie aufhören?

polenski Ich bin überall auf Verständnis gestoßen, weil man um meine Einstellung weiß. Es hat überhaupt keinen Knatsch gegeben. Auch nicht mit den Spielern. Ich wünsche der Mannschaft nur alles Gute und hoffe, dass sie unter die ersten Vier kommt. Deshalb bin ich jetzt zurückgetreten, damit mein Nachfolger noch mal andere Reizpunkte setzen kann, die die Mannschaft vielleicht braucht.

Als Sie Rot-Weiß Lintorf in der bezirksliga trainiert haben, war es ähnlich. Verlangen Sie zu viel?

Polenski Das glaube ich nicht. Aber ich setze Ziele, die ich erreichen will, für die ich kämpfe und investiere. Sonst klappt das nicht.

THOMAS SCHULZE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.