Die jungen Wilden

Nur 13 Spieler standen Karl Weiß vor dem Niederrheinligaspiel gegen Hönnepel-Niedermörmter zur Verfügung. Der Trainer setzte auf seine Nachwuchsleute, die ihn nicht enttäuschten. 1:0 hieß es am Ende.

"Immerhin führen wir mal gegen den Angstgegner", unkte Ex-Bürgermeister Wolfgang Diedrich auf der Tribüne in der Halbzeit. Und daran sollte sich auch bis zum Schluss nichts mehr ändern. Mit 1:0 (1:0) gewannen die Ratinger im Spiel um die goldene Ananas gegen Hönnepel-Niedermörmter.

Eigentlich mögen Trainer solche Spiele nicht, doch Karl Weiß konnte sich glücklich schätzen, dass es in der Partie um nichts mehr ging. Nachdem sich ganz kurzfristig auch noch Thomas Zelles verletzt hatte, war der Kader noch dezimierter als ohnehin schon: "Wir hatten gerade mal 13 Leute. Unter diesen Umständen bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel, das wir durch ein schönes Tor gewonnen haben." Das hatte der beste Spieler der Partie, Sascha Meier, erzielt. Er profitierte mit seinem trockenen Schuss aus 13 Metern dabei von einer feinen Leistung des Ex-Profis Mike Rietpietsch, der sich auf der linken Seite fein durchgesetzt hatte und den Ball in die Mitte passte, wo Björn Rohpeter den Ball abtropfen ließ. Meier, der durch seine enorme Laufbereitschaft begeisterte, zog trocken ab und überwand den Gästekeeper. Kurz danach hatte Carlo Winkel noch vor der Pause die Gelegenheit, alles klar zu machen, scheiterte mit seinem Heber jedoch am heraus geeilten Gästekeeper.

Ansonsten hatte das Spiel eher mäßiges Niveau – verständlich bei den Verletzungssorgen beider Teams. Auf Ratinger Seite waren es vor allem die jungen Spieler, die mit viel Einsatz das eine oder andere Mal Applaus von der Tribüne ernteten. Der 19-jährige Kris Leipzig ackerte 90 Minuten unermüdlich, kämpfte trotz seiner eher schmächtige Statur wie ein Löwe und verletzte sich kurz vor Schluss nach einem intensivem Kontakt mit seinem Gegenspieler an einem Schneidezahn. Und auch der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Stefan Prengel konnte auf der linken Seite zeigen, dass er es verdient, gefördert zu werden. Er rackerte Tapfer und lernte in zwei Situationen die Härte der Niederrheinliga kennen, verzagte aber trotzdem nicht.

Völlig indisponiert war dagegen der lange Ganesh Pundt. Seine Bälle landeten in der Regel nicht da, wo sie hin sollten, wenn er selbst einmal auf dem Weg zum Tor war, stolperte er eher über seine langen Beine. "Ganesh hatte heute nicht seinen besten Tag", fand dann auch 04/19-Boss Jens Stieghorst. Der musste in der zweiten Halbzeit zwei Mal richtig zittern. erst hatten die Ratinger Glück, dass Schiedsrichter Domnick einen Freistoß zurückpfiff. Und in der 78. Minute rettete Glenz mit einer herrlichen Parade eine verunglückte Kopfballabwehr von Verteidiger Hans Seidenzal. Kurz vor Schluss hatte Sascha Meier dann allerdings das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Gästekeeper Terhorst.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort