Lokalsport Die Jugend des RSV muss sich beweisen

Ratingen · Beim Fußball-Oberligisten fallen die Routiniers durch Sperren und Verletzungen aus - heute geht es zu Jahn Hiesfeld.

 Stefan Rott (mit Ball) gehört trotz seines jungen Alters bei 04/19 heute zu denjenigen, die Verantwortung übernehmen müssen.

Stefan Rott (mit Ball) gehört trotz seines jungen Alters bei 04/19 heute zu denjenigen, die Verantwortung übernehmen müssen.

Foto: Blazy

Wenn es etwas gab, was sich Peter Radojewski nie gewünscht hat, war es das: Zwei Routiniers, die sich gleichzeitig ihre fünfte Gelbe Karte abholen. Genau damit muss der Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 heute (15 Uhr) im Gastspiel beim TV Jahn Hiesfeld wohl leben. Adnan Hotic und Thomas Denker kassierten bei der 0:3-Klatsche gegen Meerbusch ihren Pausen-Karton. Noch schlimmer: Denn auch Phil Spillmann fällt mit einer Leistenzerrung aus. "So fehlen uns drei kopfballstarke Defensivspieler gegen eine extrem kopfballstarke Mannschaft."

Ausfälle zur Unzeit also für die extrem gebeutelten Ratinger. Doch Radojewski sieht darin auch ein wenig eine Chance: "Jetzt ist die Zeit für andere Spieler, sich freizuschwimmen, zu zeigen, dass sie wirklich Oberliga spielen wollen und können", sagt der Coach. Klar - Hotic und Denker sind die unumstrittenen Leitwölfe der Mannschaft. Doch ohne die beiden fehlt den jüngeren Spielern auch mal ein Ort zum Verstecken: Nun stehen sie selber in der Verantwortung.

"Natürlich ist es trotzdem eine herbe Schwächung ohne die drei", betont Radojewski. Und alleine aus diesem Grund ist der RSV in Dinslaken auch rein objektiv der klare Außenseiter. Forderungen à la "Schicksalsspiel" oder "Ein Sieg muss jetzt her" sind fehl am Platze. Dennoch gilt auch: Hiesfeld ist 27 Punkten rein tabellarisch nur zwei Zähler und drei Plätze über 04/19 angesiedelt. Also auch nicht die hellste Kerze auf der Oberliga-Torte. Mit einem Sieg würde sich Ratingen selbst wieder freischwimmen und den Gegner mit in den Keller zerren.

Eines ist für Radojewski klar. "Die Mannschaft, die in Hiesfeld aufläuft, weiß, was Sache ist", betont der Trainer. Natürlich erhofft er sich ein Zusammenraufen der Truppe aufgrund der Ausfälle. Und damit auch dem Letzten klar ist, wie viel auf dem Spiel steht, hat Michael Kulm, der Sportliche Leiter, der Mannschaft unter der Woche deutlich ins Gewissen geredet. Das war nach der leblosen 0:3-Klatsche gegen Meerbusch auch bitter nötig.

Radojewski hat auf jeden Fall einen Plan für das Hiesfeld-Spiel. Er wird notgedrungen umbauen, eine neue Innenverteidigung muss her. Vorne will der Trainer weiter auf sein Sturmduo, bestehend aus Daniel Keita-Ruel und Carlos Penan, setzen. "Wir können uns ja nicht um den eigenen Strafraum mauern", betont Radojewski. "Wir fahren auch in der Besetzung nach Hiesfeld, um wirklich mitzuspielen."

Neben dem Defensiv-Trio fallen weitere Spieler aus. Nabil Jaouadi war die Woche krank, Yannik Wollert erst seit Mittwoch wieder im Training. Dafür ist Yusuf Keser wieder einsatzbereit. Der offensive Mittelfeldspieler hat zwar noch Probleme - für die Bank und eine mögliche Jokerrolle reicht es aber. Keser wäre einer derer, die dem Ratinger Spiel extrem gut tun würden. Genau wie Adnan Hotic, Thomas Denker und Phil Spillmann. Die Mannschaft hat nun die Chance, zu zeigen, was ohne die "Chefs" geht.

(RP)
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