Fußball, Bezirksliga „Es hat auf Anhieb Spaß gemacht“

Hösel · Abwehrspieler Marcel van Bonn hat seinem Klub Dennis Wienhusen als Nachfolger von Senad Hecimovic vorgeschlagen. Der neue Trainer des SV Hösel hat eine interessante Fußball-Vergangenheit und spricht über die Arbeit beim Bezirksliga-Aufsteiger.

 Dennis Wienhusen bei seiner Premiere als Trainer des SV Hösel: Im Niederrheinpokal gab es ein 1:4 gegen den Oberligisten Niederwenigern, aber der Fokus liegt auf der Bezirksliga.

Dennis Wienhusen bei seiner Premiere als Trainer des SV Hösel: Im Niederrheinpokal gab es ein 1:4 gegen den Oberligisten Niederwenigern, aber der Fokus liegt auf der Bezirksliga.

Foto: Achim Blazy (abz)

Marcel van Bonn ist der Kapitän des SV Hösel. Der unverwüstliche Abwehrspieler des Fußball-Bezirksligisten besitzt größtes Ansehen am Neuhaus. Dort stand kürzlich die Trainerfrage im Raum, denn Senad Hecimovic, der Aufstiegs-Coach, hatte überraschend seinen Rücktritt erklärt. Dann unterhielt sich van Bonn mit dem Vorstand, vor allem mit dem Boss Jürgen Kötte und dem Sportlichen Leiter Marc Rueber. Der Kapitän brachte Dennis Wienhusen ins Spiel als geeigneten Hecimovic-Nachfolger, van Bonn und Wienhusen sind seit vielen Jahren dicke Freunde. Als Wienhusen kürzlich, genauer: im Juni, seine Stefanie heiratete, da war van Bonn der Trauzeuge. Rueber nahm die Kontakte auf, Wienhusen kam ins Höseler Clubhaus, und dann ging alles schnell über die Bühne. Der 38 Jahre alte Sportlehrer – er ist bei Bayer Uerdingen in Festanstellung – soll es nun richten, dass das sicherlich nicht leichte erste Bezirksliga-Jahr überstanden wird. Die Spielklasse umfasst 15 Mannschaften, drei steigen direkt ab.

„Als ich ins Clubhaus kam“, berichtet Wienhusen, „da kam mir gleich eine angenehme familiäre Atmosphäre entgegen. Ähnlich wie einst bei RW Lintorf. Das ist es, was Fußballer ersehnen. Mit dem gesamten weiteren Trainerstab lag ich gleich auf einer Wellenlänge. Ich konnte erst drei Trainingseinheiten bisher durchführen, aber es hat auf Anhieb viel Spaß gemacht.“ Aber jetzt ist erst einmal Ende mit dem Trainings- und Spielbetrieb. Wegen Corona fällt er mindestens den gesamten November aus, und wie es weitergeht, weiß noch kein Mensch. Zur Premiere des neuen Coaches gab es ein achtbares 1:4 in der ersten Runde des Niederrheinpokals gegen Oberligist SF Niederwenigern.

Dennis Wienhusen hat eine interessante Vergangenheit. Sein Vater Dieter, er ist nun 64 Jahre alt und wurde kürzlich Rentner, hat lange Jahre in Lintorf gespielt. Der immer faire Vollblut-Kämpfer war ein echter Publikumsliebling. Heute wohnt er mit seiner Ehefrau in Gerresheim, ist kerngesund. Aber Sohn Dennis spielte einen ganz anderen Fußball, er ist einen Kopf größer und beherrschte so den Luftkampf besser. Aber das ist alles Schnee von gestern. Zur Chronologie: Lintorfs Norbert Baumann holte Dennis Wienhusen zu RWL, gleich nach der A-Jugend, da hatte er beim BV 04 gespielt (Niederrheinliga). Nach Lintorf spielte er bei Ratingen 04/19 (Oberliga), BV 04 (Landesliga) und DSC 99 (Bezirksliga).

Viele Verletzungen zwangen ihn dann früh dazu, die Stiefel an den berühmten Nagel zu hängen. Nur ohne Fußball? Geht nicht in der Familie Wienhusen. Seit zwölf Jahren ist Dennis schon im Trainerbereich tätig. Zunächst mit der Jugend von DSC 99, dann Sportfreunde Baumberg und Bayer Uerdingen, dann führte er Schwarz-Weiß 06 in die Landesliga. Dort spielen die Oberbilker immer noch. 

Wienhusen wohnt in Obschwarzbach, seine Stefanie kommt aus Mettmann, sie wollte dort auch in der Nähe wohnen bleiben, und so ist der Ur-Düsseldorfer, er ist in Rath groß geworden, dorthin gezogen. In Hösel ist es vor allem aus Platzgründen ein uralter Brauch, nur zweimal wöchentlich zu trainieren. Seit einiger Zeit kommt eine dritte Einheit dazu, einmal im Monat. Seine Mannschaft geht als Tabellenelfter in die Zwangspause, einen knallharten Abstiegskampf sollte man nicht ausschließen. Aber das ist am Neuhaus kein Neuland, das versetzt dort niemanden in schlaflose Nächte.

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