Lokalsport Den Nachwuchs für Handball begeistern

Ratingen · Die SG Ratingen bietet ein spielerisches Kindertraining für Drei- bis Sechsjährige an. Zwei Stunden lang toben die kleinen Teilnehmer mit und ohne Ball durch die Halle. Ganz nebenbei verbessern sie Koordination und Ausdauer.

 Mit Begeisterung werfen die drei- bis sechs Jahre alten Nachwuchshandballer auf das Tor. Sie jubeln wie ihre großen Vorbilder, wenn der Ball in den Maschen landet.

Mit Begeisterung werfen die drei- bis sechs Jahre alten Nachwuchshandballer auf das Tor. Sie jubeln wie ihre großen Vorbilder, wenn der Ball in den Maschen landet.

Foto: Achim Blazy

Erwartungsvoll schauen die Kinder zu Michaela Schlierkamp herüber. "Jetzt machen wir den Entenlauf", sagt die Damenwartin der SG Ratingen und läuft mit gebeugten Knien im Watschelgang durch die Sporthalle am Europaring. Lachend und johlend imitieren die Kinder ihr Beispiel, gehen in die Hocken und bewegen sich mit eierndem Gang von einem Mattenboden zum nächsten. "Nun schlängeln wir uns wie eine Schlange", fordert Michaela Schlierkamp die Kinder auf, die sofort bäuchlings über den Boden robben.

Die Begeisterung der Drei- bis Sechsjährigen an der Trainingseinheit spiegelt sich in den Gesichtern der kleinen Sportler. "Ich habe schon drei Tore geworfen", sagt Matti (3) stolz. "Ich bin auch schon ein großer Junge", fügt er schnell hinzu. Sein Vater Klaus Schöbel hat das Nachwuchstraining beim Verein angeregt. "Es gibt für diese Altersgruppe zu wenig Angebote. Sport kommt oft zu kurz", sagt der passionierte Handballer. Ihm ist wichtig, dass seine Kinder Teamgeist lernen und spielerisch Athletik und Koordination verbessern.

Jonna strahlt über das ganze Gesicht, als sie sich mit Maskottchen Siggi den Ball zuwirft. Jedesmal juchzt sie auf, wenn der tapsige Löwe mit seinen puscheligen Pranken zufasst und ihm der Ball dennoch entgleitet. "Ich bin hinter dir", ruft sie Siggi herausfordernd zu, doch der Löwe ist zu behäbig. Als er sich umdreht, ist Jonna bereits davon gestürmt und lässt in vollem Lauf den Ball vor sich auf den Boden tippen. Ihr langer Zopf wippt bei jeder Bewegung auf und ab.

Michaela Schlierkamp lächelt, während sie das Mädchen beobachtet. Sie ist sehr zufrieden mit der Resonanz auf das Nachwuchsangebot. "Wir hatten in der vergangenen Woche 18 Kinder da, heute sind 22 gekommen. Viele sind zum zweiten Mal dabei." Sie möchte den kleinen Teilnehmern Handball möglichst spielerisch nahe bringen. "Es geht dabei nicht um Taktik oder Technik, sondern um Kondition, Koordination und vor allem Spaß."

Die Kinder haben sich inzwischen in der Hallenmitte um das Maskottchen Siggi geschart. Sie kuscheln sich an seinen zotteligen Pelz und lassen sich von den Eltern fotografieren. "Ihr habt jetzt noch fünf Minuten Zeit für Eure Lieblingsübung", ruft Michaela Schlierkamp. "Ihr könnt auf den Matten springen oder mit dem Ball aufs Tor werfen." Lärmend rennen die Kinder in verschiedene Richtungen auseinander. Breitbeinig stellt sich Irene vor das Tor und wirft. Der Ball fliegt in einem hohen Bogen Richtung Tor, titscht auf und kullert Richtung Netz. Das Mädchen reißt jubelnd die Arme hoch und macht dann für ihren großen Bruder Ulrich Platz.

Die beiden Kinder sind außer Atem, aber zufrieden. "Das Fangen war am besten", sagt Ulrich. "Nein, das Tore werfen war besser", betont Irene. Vater Marko Matthes freut sich über den Eifer seiner Kinder. "Ich möchte gerne, dass sie sich bewegen, und die zwei Stunden hier waren richtig toll. Der Mittagsschlaf ist in jedem Fall gesichert."

Zum Abschluss bilden die Kinder einen Kreis, stapeln ihre Hände im Mittelpunkt aufeinander und rufen im Chor: "Das war spitze!"

(domi)
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