Lokalsport DEG müht sich auf Platz fünf

Ratingen · Das Turnier in Olten hat seinen Zweck erfüllt: Zwei Wochen vor dem Auftakt in der Deutschen Eishockey Liga wurden die Schwächen der Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims schonungslos aufgedeckt.

Mike Pellegrims konnte nicht zufrieden sein mit dem, was er während des viertägigen Turniers in Olten gesehen hatte. "Von Straubing auf Friboug haben wir uns gesteigert, gegen Freiburg war es dann schwer. Aber ich habe die Jungs besser kennengelernt", lautete das Fazit des DEG-Trainers. Nach den Niederlagen gegen Straubing (1:2) und Friboug-Gotteron (2:4) hatte sich seine Mannschaft im Spiel um Platz fünf gegen den Zweitligisten EHC Freiburg zum 3:1-Sieg gequält. Blieb den Spielern ein Trost: Anstatt kurz vor Mitternacht durften sie die Heimreise aus der Schweiz bereits um 17 Uhr antreten, doch ein brennendes Fahrzeug auf der Autobahn verhinderte eine frühe Ankunft.

Der neue Trainer tut sich noch etwas schwer, die Defizite offen anzusprechen. "Wir müssen in der Offensive mehr machen", gestand er. "Da müssen wir uns mehr durchsetzen, mehr Zug zum Tor entwickeln, und da muss ein Spieler auch mal vor das Tor gehen. Edi hat das beim zweiten Tor gut gemacht." Lewandowski war hingegangen, wo es weh tat. Als der Freiburger Torhüter einen Schuss von Daniel Weiß nicht festhielt, war der 37 Jahre alte Stürmer zur Stelle und schob den Puck über die Linie - von hinten bekam er den Schläger des Verteidigers zu spüren, von vorne die Torlatte, aber sein Einsatz hatte sich gelohnt.

Deutlichere Worte fand Manager Niki Mondt. "Das war nichts", sagte er angefressen. "Gegen Straubing und Freiburg haben wir schwach gespielt, gegen Fribourg war es ordentlich. Aber das ist nicht das, was wir erwarten."

Die Erkenntnisse des Turniers: Die Spieler sind körperlich fit, passen sich aber dem Niveau der Gegner an und sind nicht in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Einige Spieler wie Jeremy Welsh und Janos Hari wollen vieles spielerisch lösen und gehen noch nicht an ihre Leistungsgrenze. Die Defensivarbeit im Spiel fünf gegen fünf ist gut, in der Offensive fehlt es jedoch an Durchschlagskraft. Deutliche Defizite gibt es in Über- und Unterzahl. Zudem nimmt die Mannschaft zu viele Strafzeiten.

Torhüter Mathias Niederberger, der seine Mannschaft gegen Freiburg in 3:5-Unterzahl vor dem möglichen Ausgleich bewahrte, sah in der abschließenden Partie allerdings einen hervorragenden Test. "Da waren wir vom Kopf her gefordert", erklärte der Schlussmann. "Freiburg hat alles gegeben, wollte sich als Zweitligist beweisen. Und wir mussten 60 Minuten konzentriert sein und durften uns dem Niveau nicht anpassen. Das war ein wichtiges Training."

Insgesamt war Niederberger mit dem Auftritt in Olten zufrieden: "Auf jeden Fall haben wir gesehen, dass es eine Entwicklung gibt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Mannschaft ist fit, jetzt ist es wichtig, dass die strukturellen Dinge kommen." Heute ist trainingsfrei, dann bleiben noch elf Tage bis zum Meisterschaftsstart.

(ths)
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