Fußball Daniel Rehag verschenkt zwei Punkte

Ratingen · Fußball-Oberligist Ratingen 04/19 enttäuscht auf ganzer Linie beim 0:0 gegen Abstiegskandidat Baumberg.

Die Anfangsphase war von großer Hektik geprägt. Sie erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt nach fünf Minuten, als Ferhat Ülker zum Kopfball hochstieg und im Fünf-Meter-Raum Baumbergs Torhüter Bjoern Nowicki berührte. Dieser fiel unglücklich ins Tor und verletzte sich so, dass er ausgewechselt und genäht werden musste.

Spielerische Höhepunkte waren in der ersten Halbzeit ganz selten. Aber immerhin kamen die Gastgeber zu zwei Chancen. Erst kam Ülker nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball. Solch eine Möglichkeit muss ein Stürmer verwerten. Noch schlimmer Daniel Rehag. Dennis Ter Haar hatte den Ball erobert und Dennis Hecht auf die Reise geschickt. Seine Hereingabe kam zu Sascha Meier, der legte noch einmal quer auf Rehag. Meier konnte ihn bereits machen, Rehag musste ihn machen, schoss aber Torhüter Bergen an. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Wechsel wurde die schwache Partie keinen Deut besser. Die Ratinger ließen jegliche spielerische Linie vermissen und entwickelten keine Gefahr nach vorne. So hatten die Gäste, die zuvor nur durch lautstarkes Palaver und Proteste in Erscheinung getreten waren, die beiden besten Chancen. Knezevic (50.) hatte Pech mit einem Pfostenschuss und Klotz (80.) lief allein auf das Tor zu, verfehlte es jedoch knapp. So blieb es beim torlosen Unentschieden. Der Punktgewinn der Sportfreunde war am Ende nicht einmal unverdient, während die Ratinger eine rundum enttäuschende Leistung boten.

Im VIP-Raum herrschte ausgelassene Stimmung, die kaum einer zu erklären vermochte. "Wir freuen uns über den Abpfiff", meinte einer. Ein anderer ergänzte: "Und über den Punktgewinn."

Baumbergs Trainer David Moreno war "sehr, sehr zufrieden. Für uns war das keine einfache Woche mit einem kleinen Aufgebot. Und wenn eine Mannschaft einen Sieg verdient gehabt hätte, dann Baumberg."

Ratingens Trainer Alfonso del Cueto empfand genau umgekehrt. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden", sagte er. "In der ersten Halbzeit hatten wir drei klare Chancen. Nach der Pause sind wir überhaupt nicht mehr ins Spiel gekommen. Es herrschte viel Unruhe, womit wir auch nicht zurecht gekommen sind. Ich bin richtig enttäuscht."

Dann konnte sich der Spanier einen kleinen Hinweis nicht verkeifen: "Ich bleibe dabei – unser Belag ist Rasen." Und dann fragte er schmunzelnd in die Runde: "Wo spielen die Großen?" Natürlich auf Rasen. Glücklicherweise fügte er ausdrücklich hinzu, dass das keine Entschuldigung sein solle.

Im Sportpark Keramag haperte es aber nicht nur am Untergrund. In der Fußball-Oberliga gehört eine Lautsprecherdurchsage zu den Mindeststandards. Das gebietet auch die Gastfreundschaft. Sollte es ein drittes Pflichtspiel dort geben, so ist das ein Muss.

(RP)
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