Lokalsport Cheftrainer erwartet starke Konkurrenz

Ratingen · Noch ist völlig offen, welche deutschen Mehrkämpfer mit zur Europameisterschaft nach Zürich fahren. Die Athleten müssen sich daher beim Erdgas-Mehrkampf-Meeting in Ratingen für eines der Tickets empfehlen.

 Pascal Behrenbruch gewann das Ratinger Mehrkampf-Meeting im vergangenen Jahre. Der Europameister muss auch in diesem Jahr unbedingt gute Ergebnisse erzielen, um die nötigen Punkte für die EM-Qualifikation zu erreichen.

Pascal Behrenbruch gewann das Ratinger Mehrkampf-Meeting im vergangenen Jahre. Der Europameister muss auch in diesem Jahr unbedingt gute Ergebnisse erzielen, um die nötigen Punkte für die EM-Qualifikation zu erreichen.

Foto: Achim Blazy

Wenn in Ratingen an diesem Wochenende wieder die besten Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen Deutschlands zum Erdgas-Mehrkampf-Meeting antreten, dann dürfen sich die Zuschauer auf spannende und enge Wettkämpfe freuen. Denn der Wettkampf ist die letzte Möglichkeit, die Norm des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) für die Europameisterschaften in Zürich zu schaffen.

Besonders im vergangenen Jahr fielen die Bestleistungen und Ratinger Rekorde nur so - sowohl bei den deutschen als auch bei den internationalen Startern. Gleich sieben Zehnkämpfer übertrafen die bedeutende 8000 Punkte Marke. Das Meeting scheint also ein besonders gutes Pflaster für die Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen zu sein. Und das liegt vor allem am großen Stellenwert der vom TV Ratingen ausgerichteten Leichtathletik-Veranstaltung: "Es ist eines der traditionsreichsten und renommiertesten Meetings für die Mehrkämpfer und dient speziell unseren Athleten als sehr wichtige Option für die Qualifikation zu den internationalen Meisterschaften", sagt DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. Die Athleten würden sich sehr gezielt auf das Meeting vorbereiten, auch weil die nationale Konkurrenz sehr hoch sei. Die Top-Leistungen aus der Vergangenheit seien daher nicht verwunderlich. "Es müssen aber nicht immer die Bestleistungen sein. Es geht einfach darum, sich zu qualifizieren", sagte Gonschinska, der betont, dass alle DLV-Teilnehmer eine Chance auf die EM-Tickets haben.

Unbedingt punkten muss in Ratingen der amtierenden Europameister und Vorjahressieger Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt). Nach dem er beim ersten Ausscheidungswettkampf im österreichischen Götzis verletzungsbedingt aufgeben musste, fehlt ihm noch die EM-Norm. Die liegt bei den Herren bei 8050 Punkten. "Pascal will seinen Titel natürlich verteidigen. Aber die Konkurrenz ist sehr stark. Arthur Abele hat zum Beispiel gute Trainingswerte, auch Rico Freimuth hat diese Saison schon gute Ergebnisse gebracht", sagt der Cheftrainer.

Kai Kazmirek der in Götzis bereits ausgezeichnete 8471 Punkte erreicht hatte, wird in Ratingen nicht antreten, sondern sich für die Europameisterschaft schonen. Dass noch drei Athleten seine Marke überbieten, ist unwahrscheinlich, so dass es wohl nur um die verbleibenden zwei Plätze für die EM geht. Da alle Starter die Vorbereitung auf das Mehrkampf-Meeting voll und hervorragend absolviert haben, werde auch die Tagesform über die Platzvergabe entscheiden, sagt Gonschinska.

Bei den Frauen geht es nicht weniger eng zu. Die Weltmeisterschafts-Vierte Claudia Rath hat wie ihr Vereinskollege Behrenbruch diese Saison noch kein Ergebnis zu Buche stehen. Um zu den drei EM-Starterinnen zu gehören, muss sie sich aber unter anderem gegen die Olympiazweite Lilli Schwarzkopf durchsetzen. Die zeige nach ihrer langen Verletzung aufsteigende Form, aber auch Vorjahressiegerin Julia Mächtig und Junioren-Weltmeisterin Carolin Schäfer wollen nach Zürich. "Wenn so viele Sportler die Möglichkeit haben, sich für die EM zu qualifizieren, dann spricht das für die Qualität des Teams", betont der Cheftrainer.

Beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen ist aber auch die internationale Konkurrenz nicht zu vernachlässigen - auch wenn die beiden gemeldeten Kubaner absagen mussten, weil sie kein Visum bekommen haben. Für das Meeting ist das toll und für die Organisatoren ist es eine Auszeichnung, dass auch internationale Spitzenathleten kommen", sagt Gonschinska, "je härter die Konkurrenz ist, umso besser ist das für unsere Starter". Wer in Ratingen Spitzenergebnisse bringe, könne auch bei der Europameisterschaft adäquate Leistungen zeigen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort