Triathlon Bock verzichtet auf Start in Ratingen

Ratingen · Der Triathlet will sich ganz auf den Ironman-Wettbewerb auf Mallorca im kommenden Jahr konzentrieren.

 Niklas Bock (l.) gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Ratinger Triathlon-Szene. Beim Wettbewerb in der eigenen Stadt wird er jedoch nicht an den Start gehen.

Niklas Bock (l.) gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Ratinger Triathlon-Szene. Beim Wettbewerb in der eigenen Stadt wird er jedoch nicht an den Start gehen.

Foto: Blazy

Niklas Bock hat genau in sich hineingehorcht, hat sich mit seinem neuen Trainer Wolfram Bott besprochen und dann entschieden: Er wird beim Stadtwerke Ratingen Triathlon am Sonntag nicht an den Start gehen. Die Absage ist ganz frisch. Am vergangenen Montag saß er noch strahlend im Angerbad und verkündete auf der Pressekonferenz, dass er gut in Form sei und möglicherweise den Streckenrekord über die Kurzdistanz verbessern könne.

Ja, er ist gut in Form, sagte er auch gestern. Doch da ist noch dieses Erlebnis, das ihn nachhaltig beschäftigt. Bei der Ironman-Challenge in Roth versagte sein Körper. Das zeichnete sich bereits auf dem Rad ab: Die Beine wurden schwer. Und dann kam der abschließende Marathon. Mehr als sechs Stunden benötigte er für die 42,195 Kilometer - für einen Profi eine indiskutable Zeit. "Ich wollte aber unbedingt ins Ziel kommen", sagte der 24-Jährige, der noch oft an dieses Ereignis denkt - manchmal auch in der Nacht. Bock hat den Trainer gewechselt, arbeitet nun mit dem ehemaligen Nationalcoach Bott zusammen. Die Trainingspläne arbeitet der studierte Sportmanager akribisch ab. In der vergangenen Woche startete er in Köln über die Mitteldistanz und erreichte einen vierten Platz mit sehr guten Zeiten.

Ja, er ist gut in Form, sagt er, "doch es ist besser, in Ratingen nicht an den Start zu gehen". Das sagt ihm der Körper, der sich mit Blick auf das Fernziel Mallorca (dort findet Ende des Monats der Ironman statt) nicht frisch genug anfühlt. Bock spult unterdessen sein immenses Trainingspensum herunter. Er will auf Mallorca unter die ersten zehn kommen - auch deshalb, weil er sich für einen Vertrag empfehlen will. Der läuft zum Ende des Jahres aus. "Beim Powerhorse-Team habe ich die besten Bedingungen, ich kann mich ganz auf den Sport konzentrieren", urteilt der Düsseldorfer, der in anderen Städten gewohnt und trainiert hat, jetzt aber wieder in Ratingen lebt.

Natürlich will er am Sonntag bei den Wettbewerben dabei sein - als Zuschauer, aber auch als Ratgeber. Dass Bock seine Teilnahme abgesagt hat, ist aus Sicht des Gesamtorganisators Georg Mantyk sehr bedauerlich, denn der Lokalmatador hat bei den vergangenen Wettbewerben immer Top-Leistungen geboten. Bock hält die Radstrecke für "sehr anspruchsvoll", da müsse man einiges in den Beinen haben, urteilt er. Umso mehr zollt er den Breitensportlern Respekt, die neben ihrem Job diesem Hobby nachgehen. "Ich kann mich als Profisportler ja ganz auf Training und Wettbewerb konzentrieren", erklärt er.

Auch in den nächsten Tagen zieht Bock sein Programm voll durch. Gestern Morgen war er im Angerbad und absolvierte eine typische Schwimmeinheit: vier Kilometer. Am Nachmittag ging es aufs Rad - Profi-Alltag.

(RP)
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