Handball TuS Lintorf bindet Torjäger Thole

Lintorf · Der Handball-Verbandsligist TuS 08 Lintorf freut sich über die Vertragsverlängerung mit seinem Top-Angreifer Bastian Thole. Der 23-Jährige weiß, dass sein Team zum Favoritenkreis zählt. Als Bürde sieht er das nicht.

 Auch mit dem Auge für den Nebenmann: Bastian Thole ist Top-Torschütze des TuS 08 Lintorf und bleibt dem Verbandsligisten erhalten.

Auch mit dem Auge für den Nebenmann: Bastian Thole ist Top-Torschütze des TuS 08 Lintorf und bleibt dem Verbandsligisten erhalten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Kalle Töpfer ist für seine Lintorfer Handballer täglich im Einsatz. Stets stellen sich Brennpunkte ein, aber in der Regel weiß der erfahrene Manager sie allesamt locker zu lösen. Einer der kürzlichen Brennpunkte entstand gegen Ende der vergangenen Verbandsliga-Saison. Als klar war, dass der Meisterzug ohne seinen TuS 08 abgefahren ist. Nun der Haupt-Brennpunkt: Wie kann man Bastian Thole, den alles überragenden Rückraum-Shooter, in Lintorf halten? „Uns ist bestens bekannt“, sagte Töpfer zu diesem Zeitpunkt, „dass beim Basti einige Vereine aus dem Bergischen mit viel Geld winken. Da können wir niemals mithalten. Aber wir geben uns alle Mühe, dass er bei uns bleibt.“

Die beiden setzten sich unmittelbar danach zusammen und schnell war alles geklärt. Der in Wuppertal wohnende 23 Jahre alte Ex-Neusser bleibt am Breitscheider Weg. „Basti will Freude am Handball haben, Geld ist bei ihm völlige Nebensache“, so Töpfer. Und jetzt wirkt der schlaksige Rückraum-Bomber rundherum glücklich, wenn man ihn auf dieses Thema anspricht. „Wir stellen in der kommenden Saison eine starke Mannschaft“, sagt er. „Ich wurde schon einmal Meister, aber das ist lange her. Und zwar in der Neusser Jugend. Immerhin weiß ich, wie schön es ist, so etwas zu erleben. Es gibt zudem von unserer Vereinsseite keinen Druck, wir sollen guten Handball spielen und viel Freude verbreiten. Möglichst natürlich mit vielen Siegen.“

Es ist für Basti Thole die dritte Saison am Breitscheider Weg. Er fühlt sich rundherum wohl im TuS 08. Jeder Handballfan kann das schon daraus erkennen, wie der Lehramtsstudent von allen gesucht wird. So schon in den Spielpausen auf der bekannten Treppe vor der Halle, wo man die innigsten Handballfans antrifft. „Das ist es doch, was jeden Handballer erfreut“, so Thole. „Man muss im Verein sympathische Menschen um sich herum haben. Genau das habe ich in Lintorf angetroffen.“ Er kommt vom ART Düsseldorf, hat dort schon mit vielen jetzigen Lintorfern zusammengespielt. So mit Jan Lenzen, Mark Pfeiffer, Max Strunk, Kai Klause und Cedric Wentzel. Die Heimkehrer Vincent Rose und Andy Kropp kennt er ebenfalls bestens von Jugend an. „Alles tolle Jungs“, so Thole. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit ihnen auch tollen Handball spielen werden.“

Es gibt noch einen wichtigen Punkt, wie die Lintorfer einst an diesen wuchtigen Rückraum-Bomber gekommen sind. Hajo Pfeiffer aus dem Betreuer-Stab vermittelte den Student von den Vikings zum TuS 08. Auch Tholes Freunde rieten ihm, mal vorbeizuschauen. Dann das erste Probetraining, und die Lintorfer wussten, dass Thole bei den Neuss/Düsseldorfern stets Linksaußen spielen musste. Aber ausgewiesene Fachleute wie Kalle Töpfer und sein Uralt-Kumpel Dirk Bauerfeld erkannten schnell, dass ein so wurfgewaltiger 1,90-Meter-Mann in den Rückraum gehört. Auf die Königsposition. Entsprechend wurde das Training gestaltet, und bald wussten alle, vor allem Thole selbst, dass er dort seinen Stammplatz bekommt.

Die recht weiten Anfahrten aus Wuppertal stören den 23-Jährigen nicht. „Ich fahre gerne Auto“, sagte er dazu. „Abends ist die Autobahn recht leer, das alles ist keine Belastung.“ In Wuppertal lebt er in einer Vierer-WG, zwei Jungs, zwei Frauen. „Alles klappt vorzüglich“, so Thole. „Und jetzt freuen wir uns alle auf die neue Saison.“ Ihm ist völlig klar, dass seine Lintorfer zum engen Favoritenkreis gehören. Als Bürde sieht er das keineswegs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort