Lokalsport Baseball-Macher Kuklan tritt kürzer

Ratingen · Der 1. Vorsitzende der Ratingen Goose Necks gibt das Trainer-Amt ab. Der Regionalligist startet morgen gegen Köln in die Saison.

 Malte Kuklan will sich künftig wieder mehr auf sein "Amt" als Spieler bei den Goose Necks konzentrieren.

Malte Kuklan will sich künftig wieder mehr auf sein "Amt" als Spieler bei den Goose Necks konzentrieren.

Foto: achim Blazy

Man kann sich nicht zweiteilen - diese "schmerzhafte" Erfahrung musste Malte Kuklan in den vergangenen Jahren vielfach machen. Der 1. Vorsitzende, Trainer, Spieler und Tausendsassa des Baseball-Klubs Goose Necks hat seine Konsequenzen gezogen: Er zog sich vor dem Saisonstart (Samstag) vom Trainer-Posten des Regionalligisten zurück.

"Es ist einfach nicht sinnvoll, dass alles auf den Schultern einer Person lastet", sagt der 27-Jährige. "In einem gesunden Verein sollten die Kompetenzen vernünftig aufgeteilt sein." Außerdem fühlte sich Kuklan nach fünf Jahren als Hauptverantwortlicher ein wenig ausgebrannt. "Ich glaube, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diese Mannschaft bin. Das Team braucht neue Impulse." Deshalb werden sich jetzt drei Spieler das Traineramt teilen. Felix von der Heide als Head-Coach, Mark Buschmann und Rückkehrer Christian Wöllenstein kümmern sich künftig um die Mannschaft. "Ich habe Felix als Jugendtrainer im Einsatz gesehen. Wie er das macht, gefällt mir sehr gut", sagt Kuklan. Von der Heide ist seit zehn Jahren ein Führungsspieler der ersten Mannschaft. Er wird auch die Zweitvertretung trainieren, um einen guten Überblick über die Talente zu erhalten. Buschmann (31) spielt an der dritten Base, Christian Wöllenstein ist der letzte Spieler der Goose Necks, der noch Bundesliga-Erfahrung mitbringen.

Kuklan, der "Macher" der Goose Necks, kümmert sich künftig um seine Spielerkarriere - und um den Vorsitz des Vereins. "Ich stand oft zwischen den Stühlen als Trainer", sagt er. "Und aus Gründen der Kompromissbereitschaft musste die erste Mannschaft auch schonmal darunter leiden. Jetzt aber können die Trainer ihre Wünsche auch vehement bei mir einfordern."

Die Zielsetzung des Klubs, der in der vergangenen Saison als Zweiter die Saison beendete, bleibt gleich. "Wir hatten am Dienstag ein Treffen, bei dem wir uns als Mannschaft besprochen haben. Wir wollen oben mitspielen, alles andere wäre lächerlich", betont Kuklan. Das Wort "Aufstieg" nimmt zwar offiziell keiner in den Mund. Doch die Goose Necks, die jahrelang in der Zweiten Bundesliga antraten, wollen mittelfristig wieder nach oben.

Da ist nur ein Problem: Das New Herman's Field, die Heimstätte der Baseballer, ist für die Bundesliga zu klein. "Im Outfield, also außerhalb des Vierecks bis zum Zaun, fehlen uns rund 30 Meter. Allein deshalb schlug der beste Schlagmann, Mark Buschmann, im Training schon 20 Home Runs - und die Bälle landem im Rapsfeld. "Wenn wir doch nochmal aufsteigen wollen, müssten wir den Platz eigentlich vergrößern", sagt Kuklan. So einfach ist das jedoch nicht: 30 Meter sind eine Menge Platz - vor allem, wenn eine Pferdekoppel im Weg steht. "Aber jeder Ball, den wir verlieren, kostet drei Euro", sagt Kuklan mit einem Grinsen. "Am Ende lohnt sich der Landkauf wahrscheinlich doch." Auch das ist ein Grund für den Rücktritt Kuklans - er möchte sich künftig um eben solche Dinge kümmern, die den Verein voran bringen.

Am meisten voran würde die Goose Necks jedoch ein Sieg am ersten Doppelspieltag bringen. Samstag geht es um 13 und 15.30 Uhr gegen die Cologne Cardinals. "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir Köln schlagen", sagt Kuklan. "Und alles andere als ein Sieg wäre auch eine Enttäuschung."

(RP)
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