Aus dem Schneider
Der Lintorfer TC und Grün-Weiß Ratingen spielen auch in der nächsten Saison in der 2. Tennis-Bundesliga.Grün-Weiß hat erstmals in der Vereinsgeschichte diese Klasse gehalten.
Mindestens einen Punkt musste der RTC Grün-Weiß bei Rot-Weiß Wahlstedt holen, um zumindest den drittletzten Platz gegen Marienburg zu verteidigen. Doch nach den Einzeln hatten die Ratingerinnen bereits zwei Zähler auf ihrem Konto, weil nicht nur Kim Kilsdonk gewonnen hatte, sondern auch Sabine Schneider. Und das war nicht nur eine faustdicke Überraschung, sondern auch typisch.
Dass Sabine Schneider zum Einsatz kam, war nicht selbstverständlich, denn mit Sandra Spadzinski und Linda Blumberg hatte sie zwei Konkurrentinnen im eigenen Lager, gegen die sie sich behaupten musste. Sabine Schneider erhielt auch in Wahlstedt den Vorzug, weil sie in den vergangenen Wochen mit konstanten Leistungen aufgewartet und gut trainiert hatte. Und all das spiegelte sich auch in ihrer Leistung im letzten Saisonspiel wieder.
Sabine Schneider zeigte gegen Janine Weinreich, die in der Rangliste rund 250 Plätze besser da steht, ein großes Spiel, das sie nach dreieinhalb Stunden gewann. 6:7 hatte sie den ersten Satz verloren und im zweiten mit 4:5 und 5:6 zurück gelegen, ihn aber noch für sich entschieden. Im dritten Satz krönte sie ihre von großem Kampfgeist und unbändigem Siegeswillen geprägte Leistung mit einem glatten 6:2.
Ihre Leistung stand stellvertretend für den Auftritt des Aufsteigers in dieser Saison. Die Grün-Weißen mussten den Schock verkraften, ohne ihre Nummer eins, Ekaterina Dzehalevich, auskommen zu müssen, die kurzfristig vom Verband gesperrt wurde. Und sie mussten drei Niederlagen zum Saisonbeginn wegstecken. „All diese Nackenschläge hat das Team verkraftet“, sagt Sportwart Daniel Meier. „Dass wir nach diesem extrem schwierigen Start zweimal gewonnen haben und dann beim Tabellenzweiten Wahlstedt nur 4:5 verloren haben, hat mich schon positiv überrascht. Und dass wir den Klassenerhalt auch noch mit dem, wie ich meine, kleinsten Budget in der Liga erreicht haben, ist das Sahnehäubchen.“ Auch für Trainer Oliver Selbach hat der RTC Grün-Weiß einen riesengroßen Entwicklungsschritt gemacht: „Wir haben unser Saisonziel erreicht und erstmals in der Vereinsgeschichte den Klassenerhalt in der zweiten Liga geschafft.“
Das gibt Selbstvertrauen. So blickt Meier der kommenden Saison zuversichtlich entgegen, in der der Meister aufsteigt und sich nur der Zweite und Dritte für die dann eingleisige zweite Liga qualifizieren: „Das ist unser Ziel. Sonst bräuchten wir nicht antreten.“