Handball Aufstiegstraum der SGR bleibt am Leben

Ratingen · Der Handball-Regionalligist schlägt Siebengebirge, während Spitzenreiter Dinslaken gegen Essen verliert.

 Lukas Plaumann (2.v.l.) und Filip Lazarov (im Hintergrund) gehörten nicht nur aufgrund ihrer vier und sieben Treffer zu den Leistungsträgern bei der SG Ratingen.

Lukas Plaumann (2.v.l.) und Filip Lazarov (im Hintergrund) gehörten nicht nur aufgrund ihrer vier und sieben Treffer zu den Leistungsträgern bei der SG Ratingen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es ist soweit: Die SG Ratingen bekommt ihren Showdown um die Meisterschaft in der Handball-Regionalliga. Am Tag nach dem eigenen 33:28-Erfolg gegen die HSG Siebengebirge reiste eine Delegation des Löwenrudels nach Dinslaken, um dort den Tabellenführer MTV Rheinwacht gegen TuSEM Essen, den nächsten Gegner der Ratinger, zu beobachten. Und bestimmt auch, um das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Titel aufrecht zu erhalten. Der Riecher trog Geschäftsführer Bastian Schlierkamp und Co nicht – Essen siegte mit einem Tor Unterschied in Dinslaken. Und plötzlich sind beide Teams punktgleich. Trotzdem muss das Löwenrudel aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs noch einen Punkt auf den MTV aufholen.

Die Absurdität des Spielplans der Handball-Regionalliga will es jedoch, dass der letzte Spieltag nicht zeitgleich stattfindet: Dinslaken legt bereits am Samstag in Korschenbroich vor, Ratingen muss erst am Folgetag bei TuSEM Essen antreten. Selbst in den Fußball-Kreisligen hat man erkannt, dass letzte Spieltage zeitgleich stattfinden sollten, bis zu den Funktionären des Westdeutschen Handball-Verbands ist dies offenbar jedoch noch nicht durchgedrungen. Nach aktueller Konstellation wissen die Ratinger am Samstagabend, ob sie überhaupt noch aufsteigen können (bei einem Punktverlust Dinslakens in Korschenbroich) – und welches Ergebnis das Löwenrudel dafür benötigt. Das findet selbst Marcel Müller, Co-Trainer der Ratinger, bescheuert – obwohl sein Team davon ja eigentlich profitiert: „Es ist eine komische Situation, wenn beide punktgleiche Teams am letzten Spieltag nicht gleichzeitig antreten“, sagt er.

Dass es für die Ratinger überhaupt noch zum möglichen Endspiel kommt, war eine schwere Geburt. Denn Siebengebirge war die ersten Minuten die bessere Mannschaft, scheiterte jedoch immer wieder am eigenen Unvermögen – und am stark aufgelegten Petre Angelov im SGR-Tor. Der sollte eigentlich gar nicht spielen, legte dann aber doch eine Wunderheilung, gepaart mit einer seiner besten Saisonleistungen, aufs Parkett.

Nach 23 Minuten lief das Löwenrudel von 9:8 auf 13:8 davon, eine beruhigende Führung. Dachte man. Die Luft schien raus bei den Gästen, die sich mit einem Sieg am Sonntag in Aachen (nach dem Ratingen-Spiel) vor dem Abstieg retteten. Doch auch die Ratinger schalteten mehrere Gänge zurück. Edgar Schulz durfte gleich mehrfach unbedrängt durchlaufen – plötzlich war Siebengebirge wieder dran. Es waren vor allem Filip Lazarov und Alex Oelze mit Einzelaktionen und Gewaltwürfen, die Ratingen immer vorn hielten. Und so konnte das Löwenrudel selbst die Rote Karte für Yannik Nitzschman verkraften. Der Linksaußen ärgerte sich selber am meisten über sein Foul. „Ich war einfach zu spät, das tat mir echt leid“, sagte er. Nitzschmann zeigte aber Größe, entschuldigte sich sofort bei seinem Gegenspieler und akzeptierte den Feldverweis klaglos. Auf der Tribüne schrie er sein Team dann weiter zum Sieg.

„Das war wirklich nicht leicht“, sagte Co-Trainer Müller, der das Spiel gemeinsam mit Ace Jonovski, der beim Aufwärmen ausfiel, coachte. „Aber wir haben das Ding gewonnen und bekommen jetzt unser Endspiel.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort