Lokalsport ASV-Trainer: "Ich habe eine tote Mannschaft übernommen"

Tiefenbroich · Serafettin Kaja geht mit dem Tiefenbroicher Kader hart ins Gericht. Nächste Saison soll beim A-Kreisligisten alles besser werden.

 Serafettin Kaya ist von seiner Mannschaft schwer genervt.

Serafettin Kaya ist von seiner Mannschaft schwer genervt.

Foto: Blazy/AR

Beim ASV Tiefenbroich läuft es überhaupt nicht rund und im Umfeld des Vereins rätselt man längst über das berühmte "Warum". Die Fußballsaison neigt sich dem Ende. Drei Spieltage stehen noch aus, der Tabellenvierte hat die Qualifikation zur neuen Kreisliga A längst gesichert und eigentlich müssten alle zufrieden sein, was freilich nicht der Fall ist.

Man hat sich nun an der Sohlstättenstraße zusammen gesetzt und geforscht, wo die Gründe liegen. Auch Ex-Manager David Ziegler, dem immer noch ungeheuer viel am Verein liegt, hat sich eingeschaltet. "Die Trainingsbeteiligung ist schlecht", sagt der 40-Jährige. "Die Luft ist schon seit Wochen raus, alles wird mehr sonderlich ernst genommen. Und dann entstehen solch komische Ergebnisse." Ex-Trainer Andreas Kusel, inzwischen mächtigster Mann bei den ASV-Senioren, erklärt es so: "In der Kreisliga leiden alle Vereine und alle Trainer darunter, dass die Spieler im Sommer kaum noch zum Training kommen. Ich habe mich darüber mit mehreren Kollegen unterhalten, alle haben die gleichen Probleme. Es gibt kein Geld und dadurch auch kein Druckmittel. Das war auch der Hauptgrund für meinen Rücktritt als Trainer." Er und Ziegler installierten Anfang April Serafettin Kaya als neuen Coach, aber auch er konnte keinen frischen Wind reinbringen. Seit sechs Spielen steht der 39-Jährige an der Seitenlinie, ein Sieg, ein Unentschieden und vier Niederlagen sind die magere Bilanz.

Eigentlich wollte Kaya erst in der neuen Saison übernehmen. Aber Kusel und Ziegler hievten ihn schon erheblich früher ins Amt. Und jetzt steht er da mit diesem ärgerlichen Abschneiden. "Ich habe eine tote Mannschaft übernommen", sagt Kaja. "Dem Vorstand ist das bekannt, sonst wissen es nur wenige. Da ist in wenigen Wochen kaum etwas zu bewegen. Unsere Konzentration gilt der neuen Spielzeit," erklärte er, wissend, dass alle im Verein uneingeschränkt hinter ihm stehen. Kusel: "Serafettin änderte einiges und das ist auch gut so. Er testet derzeit viele A-Junioren, auch wenn sie oft restlos überfordert sind. Er steht bedingungslos hinter ihnen und wir unterstützen das. Auch das neue System mit zwei Sechsern, in dem A-Junioren die Aufgaben erfüllen sollen. Aber die verstecken sich noch. Sie fordern keinen Ball, weil sie Angst vor Fehlern haben. Daran arbeiten wir alle und Serafettin ganz vornean. Dazu haben wir mit Moritz Johannwerner einen ganz starken Innenverteidiger. Er wird nun offensiver eingesetzt um mehr Druck nach vorne zu bekommen. Wir alle sind fest überzeugt, dass es guter Weg ist."

Auch steht mit Alex Rohrbach nun ein neuer Keeper zwischen den Pfosten. Nicht, weil der erheblich jüngere Daniel Olschewski schlechter ist, nein, Rohrbach soll erkennen, dass er beim ASV gebraucht wird. Die vier A-Junioren, wo die Hoffnungen drauf ruhen, dass sie in der kommenden Spielzeit Leistungsträger und keine Mitläufer sind, das sind Rene Frohnhoff, Jonas Hasenbeck, Florian vom Bovert und Philipp Richter. Bester Torschütze ist Oldie Selly Arslangirei. In 18 Saisonspielen war das Tiefenbroicher Urgestein dabei, acht Treffer gehen auf sein Konto.

(w-m)
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