Lokalsport Angermunds Maschine läuft in der Oberliga wie geschmiert

Angermund · Der Aufsteiger musste wenig am Konzept ändern - und sorgt nun in der höheren Spielklasse als Tabellenzweiter für Furore.

 Trainer Uli Richter ist der Architekt des Angermunder Erfolges - und hat den kader zusammen gehalten.

Trainer Uli Richter ist der Architekt des Angermunder Erfolges - und hat den kader zusammen gehalten.

Foto: Blazy

Nach dem Aufstieg in die Handball-Oberliga im letzten Frühjahr gab der TV Angermund nur eine Devise raus: Klassenerhalt. Wie es die Aufsteiger nun einmal alle gerne formulieren. Aber nun ist der TVA die Mannschaft, auf die alle schauen. Die drei Auswärtsspiele wurden gewonnen, zwei Heimsiege kommen dazu und nach sieben Spieltagen ist der Aufsteiger Zweiter - das verdient Beachtung. Haan und Überruhr konnten aus der ruhmreichen Walter-Rettinghausen-Halle die Punkte entführen, niemand beim Neuling sieht das als tragisch an. Denn die Lauerstellung-Position hinter dem unbesiegten Tabellenführer Adler Königshof, die gefällt allen am Freiheitshagen.

Erste Voraussetzung für dieses glänzende Abschneiden war das komplette Zusammenhalten der gesamten Aufsteiger-Truppe. "Dadurch mussten wir an unserem einstudierten Spielsystem nicht viel oder besser überhaupt nichts ändern", erklärte Trainer Uli Richter, der ausgerechnet an Silvester 31 Jahre alt wird. Er arbeitet auch mit im Vorstand, Vater Wolfgang und Mutter Barbara ebenfalls, zudem die TVA-Urgesteine Andreas Franken, "Keule" Friedrich und Bernd Stemmer. Alles Hochkaräter, alle viele Jahre dabei. Und alle wissen, wie man mit Handballern umgeht, wie man sich im Umfeld bewegt. Da hört jeder Handballfreund gerne hin, wenn diese Idealisten was zu sagen haben.

Mit Matthias Jakubiak und Simon Kalveram, der allerdings aus Studiengründen häufig fehlt, stehen zuverlassige Keeper zur Verfügung. Sie können sich aber auf einen Innenblock verlassen, der kerniges Abwehrspiel demonstriert. Allen voran Lars Brümmer und neben ihm Benny Axning. Beide sind bestens geschulte Kreisläufer, aber vorne vertraut Richter mehr auf den wendigen Nico Merten. Der 25-Jährige befindet sich in der Form seines Lebens. Es immer immer sehenswert, wie er sich gegen die gegnerischen Kraftpakete in Szene setzen kann, wie er schwierigste Anspiele, vor allem von Martin Gensch, zu kontrollieren versteht. Und so kann sich die Achse Brümmer/Axning ganz auf die hintere Rustikalarbeit konzentieren.

Nils Thanscheidt (27) gehört zu den schnellsten Linksaußen der Liga, ihn kann man 60 Minuten lang mit Tempogegenstößen füttern. Martin Gensch und der Torjäger Florian Hasselbach gestalten das Rückraumspiel, rechts ist Nici Töpfer die erhoffte Verstärkung. Hier ist aber im Laufe dieser Saison noch Steigerungspotential gegeben.

Raffael Winter, ebenfalls Linkshänder, steht Töpfer derzeit kaum nach. Und auch Oliver Mentzen, Rechtshänder, ist auf der Position einsetzbar. Sein Bruder Peter kommt immer dann, wenn der ein oder andere eine Pause benötig. Aber dann ist Mentzen sofort voll dabei, der Routinier benötigt keine Einspielzeit. Mit dem von ART gekommenen Nico Neukirchen rechnen die Angermunder nach dessen Kreuzbandriss (er hat noch kein Spiel für den TVA bestritten) erst in der kommenden Spielzeit.

"Das Handallspiel in der Oberliga ist erheblich schneller geworden", so Richter. "Ich sehe immer zu, dass alle ihre Pausen bekommen. Unsere Ausgeglichenheit ist unsere Stärke. Selbst wenn ein Florian Hasselbach müde wird, was bei dieser Belastung kein Wunder ist, dann brechen wir nicht ein." Dann kommt ein anderer von Halblinks mit Wurfkraft. Etwa Gensch oder Martin Paukert. Der junge Coach weiß genau, wie seine Truppe tickt. Nächster Gegner ist der Lintorf-Bezwinger TV Oppum (27. November). Aber alle fiebern jetzt schon dem Gipfeltreffen mit Adler Königshof am vorletzten Hinrundenspieltag entgegen. Und zum Hinrundenausklang kommt Aufderhöhe, der Tabellenvierte. Dann weiß man, was in der Rückrunde vom TVA zu erwarten ist.

(w-m)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort