Porträt Philipp Younes „So oft wie Amin Zeit hat, kommt er zu uns“

Tiefenbroich · Der Linksverteidiger des ASV Tiefenbroich, Philipp Younes, hat immer wieder Besuch von Amin Younes von Bundesligist Eintracht Frankfurt. Die beiden Brüder halten sich dann im heimischen Garten fit, da wegen Corona der Trainingsbetrieb der Amateure ruht.

 Philipp Younes vom ASV Tiefenbroich im Garten seiner Eltern, wo er eine Kunstrasenfläche zum Training nutzt – oft mit seinem prominenten Bruder Amin von Eintracht Frankfurt.

Philipp Younes vom ASV Tiefenbroich im Garten seiner Eltern, wo er eine Kunstrasenfläche zum Training nutzt – oft mit seinem prominenten Bruder Amin von Eintracht Frankfurt.

Foto: Achim Blazy (abz)

Längst hatte sich Philipp Younes in den vergangenen Jahren im Düsseldorfer Amateurfußball einen guten Namen erkämpft, ehe er im Sommer 2019 beim ASV Tiefenbroich anklopfte. Bei der Fortuna und bei Borussia Mönchengladbach spielte er in der Jugend, A- und B-Jugend-Bundesliga, dann bei mehreren guten Amateur-Adressen wie Turu 80 und DSC 99. Aber die Tiefenbroicher spielten zu diesem Zeitpunkt in der Kreisliga B. Also reine Hobby-Fußballer. Ob das klappt? Für einen Linksfuß, der eigentlich hochklassig spielen möchte? Dennoch rieten ihm einige gute Kumpels, mal beim ASV vorbeizuschauen. Dessen damaliger Trainer Udo Bartsch hatte inzwischen von dieser Geschichte Wind bekommen. Er rief einmal an, Younes gefiel es an der Sohlstättenstraße umgehend, und dann war er dabei im vergangenen Sommer beim Aufstieg in die Kreisliga A.

„Wir haben schnell festgestellt, welch ein Super-Junge plötzlich bei uns auf der Matte stand,“ erzählt nun das Vorstandsmitglied Jörg Frohnhoff. „Philipp war schnell integriert und dann in unserem Vereinsleben fest eingebunden.“ Der 28 Jahre alte Fußballer gibt das Vertrauen nun zurück, er trainiert bei den Blau-Weißen inzwischen die B-Jugend. „Ich habe im Fußball ja schon einiges erlebt“, sagt der gebürtige Düsseldorfer, der seit seinen Anfängen bei der SG Unterrath mehr als ein Dutzend Vereinswechsel hatte. „Es macht mir einen Riesenspaß, jungen Fußballern etwas beizubringen und sie dadurch weiterzuentwickeln.“

Aber gegenwärtig ruht wegen Corona jeglicher Trainingsbetrieb. Fit hält er sich deshalb mit ausgedehnten Fußball-Übungen im elterlichen Garten. Und dabei bekommt er oft prominenten Besuch. Dann schaut sein ein Jahr jüngerer Bruder Amin vorbei. Der spielt bei Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. Bei Borussia Mönchengladbach wurde er ausgebildet, zusammen übrigens schon mit Philipp, die beide zum 1. Juli 2000 von der SG Unterrath zu den „Fohlen“ gewechselt waren. Amins Karriere führte ihn später zu Ajax Amsterdam, wo er in der Saison 2016/17 erst im Finale der Europa League an Manchester United scheiterte, und dem SSC Neapel. Fünf A-Länderspiele hat er unter Jogi Löw für Deutschland bestritten, der 27-Jährige ist also durchaus ein Spieler der Extraklasse.

Seine Wurzeln hat er aber nie vergessen, schaut auch immer wieder in Lichtenbroich bei seinem Stammverein SG Unterrath vorbei – oder eben bei seiner Familie hier. „So oft wie Amin Zeit hat, kommt er zu uns“, erzählt Philipp Younes. Die im nahen Lichtenbroich aufgewachsenen Brüder verstehen sich bestens, wie auch auf einem kürzlich bei der Internet-Plattform Instagram veröffentlichten Video aus dem heimischen Garten zu sehen ist. Ihr Vater stammt aus dem Libanon, die Mutter ist Deutsche. Und noch ein Familienmitglied sorgt gegenwärtig für Aufsehen. Das ist der 20 Jahre alte Carim, der ist Stürmer und spielt mit der SG Unterrath in der Landesliga, war zuvor aber auch schon in der Jugend von Ratingen 04/19.

Philipp Younes jedenfalls ist wieder topfit, wenn es, wie er hofft, in Kürze wieder weitergeht mit dem Amateurfußball. In der Hinrunde zog er sich einen Bänderriss zu und wurde so aus der Bahn geworfen. Beruflich ist der in Lichtenbroich wohnende Defensivspieler in der Autobranche tätig, er ist noch Junggeselle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort