Eishockey Aliens vergeigen Heimspiel gegen Neuss

Ratingen · Der Eishockey-Regionalligist spielt nur ein Drittel ordentliches Eishockey und unterliegt folgerichtig 2:3 (0:1, 0:2, 2:0).

 Marvin Moch (l.) und die Ice Aliens bisschen sich an den kampfstarken Neussern die Zähne aus.

Marvin Moch (l.) und die Ice Aliens bisschen sich an den kampfstarken Neussern die Zähne aus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

100 Sekunden waren noch zu spielen, als Krystian Sikorski alles auf eine Karte setzte: Zu Gunsten eines sechsten Feldspielers nahm der Ice Aliens-Trainer Torhüter Christoph Oster vom Eis, um den 3:3-Ausgleichstreffer zu erzielen. Wenige Sekunden vor dem Ende scheiterte Verteidiger Dominik Scharfenort am bärenstarken Neusser Torhüter Ken Passmann – und vergab damit endgültig die letzte Ausgleichschance. Die Aliens verloren ihr Heimspiel gegen den Neusser EV tatsächlich 2:3 (0:1, 0:2, 2:0).

Die Gastgeber begannen vor 365 Zuschauern am Sandbach schwungvoll. Marvin Cohut (2.), Tobias Brazda (4.) und Max Bleyer (5.) hätten Ratingen früh in Führung bringen können, vergaben jedoch in aussichtsreicher Position. Auch im Anschluss drückte die Mannschaft von Trainer Sikorski auf die Führung, Bleyer scheiterte nach einem stark vorgetragenen Konter an Passmann (8.). Kurz danach kam es zu einer längeren Spielunterbrechung, als die sangesfreudigen Gästefans aus Neuss anlässlich der beginnenden Karnevalssession Konfetti auf das Eis warfen.

Die ungeplante Spielpause schien die Ice Aliens etwas aus dem Konzept geworfen zu haben: Mit dem erstem nennenswerten Angriff ging Neuss durch Schahab Aminikia in Führung (10.).  Oster konnte den Schuss van Pascal Rühwald nicht festhalten, dadurch hatte der ehemalige Aliens-Spieler Aminikia keine Mühe, den ersten Treffer des Abends zu erzielen. Auf der Gegenseite vergaben die Ratinger eine Doppelchance zum Ausgleich: Tom Gießen zog von der blauen Linie ab, den Abpraller schoss Marvin Moch genau in die Fanghand von Passmann (16.). Da an Passmann kein Vorbeikommen war, gingen die Gäste mit einer 1:0-Führung in die erste Drittelpause.

Die Kabinenansprache von Krystian Sikorski fiel ausgiebig aus – erst kurz vor Ende der Drittelpause, die Neusser Spieler warteten schon auf dem Eis, betraten die Außerirdischen das Eis. Doch die Worte verpufften schon sechs Minuten nach Drittelbeginn: In Überzahl erhöhte Thorben Beeg für Neuss auf 2:0 (26.). Während bei den Gastgebern offensiv wenig zusammen lief, legte der NEV noch vor der Pause nach. Aminikia traf per Strafschuss zum 3:0, zuvor wurde der Stürmer von Gießen gefoult (36.). Weil Ratingen anschließend beste Gelegenheiten durch Alexander Brinkmann und Gießen nicht nutzten, gingen die Außerirdischen mit einem Drei-Tore-Rückstand in das letzte Drittel. Vier Minuten waren in diesem dann gespielt, als Brinkmann für Ratingen verkürzte: Vor dem Tor kam der Angreifer an die Scheibe und hob den Puck mit der Rückhand in den Winkel (44.). Fünf Minuten später stellte Tobias Brazda den Anschluss per Direktschuss her und verkürzte auf 2:3 (49.). Und obwohl die Ice Aliens die Neusser im eigenen Drittel regelrecht einschnürten und sich viele Chancen herausspielten, fiel kein Tor mehr.

Damit verpasste die Mannschaft das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison. Krystian Sikorski wirkte nach Spielende leicht angesäuert: „Im ersten und im zweiten Drittel waren wir viel zu passiv.“ Nach dem Sieg in Dinslaken konnte Ratingen das Wochenende nicht mit dem zweiten Drei-Punkte-Sieg veredeln, was Sikorski sauer aufstieß: „Wir haben gehofft, dass wir den Schwung aus dem Dinslaken-Spiel mitnehmen konnten, das ist uns leider nicht gelungen“, ärgerte er sich. Auch das letzte Drittel, in dem die Außerirdischen Neuss regelrecht an die Wand spielten, munterte Sikorski nicht auf. „Das letzte Drittel war gut, da waren wir wach und haben gut gespielt, aber davon können wir nichts kaufen“, sagte Sikorski. Nächstes Wochenende steht für die Ice Aliens nur eine Partie an – die Sehnsucht nach dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende der Saison wird am Sandbach also noch anhalten.

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