Eishockey Akkordarbeit für Jakob
Eishockey · Die Ice Aliens verlieren auch ihr drittes Heimspiel in dieser Saison. Die Gastgeber unterliegen den Hammer Eisbären mit 0:7. Bester Mann auf dem Eis war Torhüter Bastian Jakob.
Wer würde im Duell der Frustrierten besser ins Spiel finden? Das war die Frage, nachdem die Aliens am Freitag zwölf Stunden im Bus verbracht hatten, ohne ihr Ziel Bad Nauheim zu erreichen. Aufgrund einer Totalsperrung war auf der Autobahn 45 der Verkehr zum Erliegen gekommen. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Und die Hammer Eisbären waren bös unter die Räder gekommen und hatten daheim gegen die Löwen aus Frankfurt eine 0:10-Niederlage kassiert.
Die Frage war aber schnell beantwortet. Die Gäste aus Westfalen versuchten die Außerirdischen, die ohne ihren gesperrten Kapitän Jan-Philipp Priebsch antreten mussten, zu überrenen. Bereits nach 28 Sekunden hätte die Scheibe im Netz zappeln können, doch die Westfalen erwiesen sich vier Minuten lang als zu wenig zielgenau. Doch dann gelang es ihnen, einen 2:0-Vorsprung zu erarbeiten. Bei beiden Gegentreffern stand die junge dritte Reihe auf dem Eis, die Lehrgeld zahlte. Hamms Oldie Karl Jasik bereitete den ersten Treffer von Ibrahim Weißleder vor, den zweiten erzielte Jasik nach Vorbereitung seines Nebenspielers selbst. Kapitän Potthoff sorgte mit der Vorbereitung des dritten Tores durch Luft kurz vor der ersten Pause bereits für die Vorentscheidung.
Die Zuschauer murrten aber nicht, sondern akzeptierten, dass die Eisbären deutlich besser waren. Sie werden als Nummer fünf der Liga eingeschätzt hinter Kassel, Frankfurt, Bad Nauheim und Duisburg. Dass der Unterschied zwischen Hamm und die Aliens groß ist, erklärt sich beim Blick auf den Etat von selbst: während den Eisbären 300 000 Euro zur Verfügung stehen, sind es für die Aliens nur 19 200 Euro. Das ist natürlich eine Erklärung, darf aber auf keinen Fall in jedem Spiel als Entschuldigung dienen. Schließlich wollen die Ratinger in der Oberliga mitspielen.
Im Mittelabschnitt kamen die Aliens etwas besser ins Spiel. Schade, dass der Schiedsrichter dem Treffer von Maximilian Bleyer (27.) wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Aber das Team kämpfte aufopferungsvoll gegen weitere Gegentore, wobei Torhüter Bastian Jakob hervorragende Akkordarbeit leistete. In der Offensive gab es aber allenfalls mal einen Entlastungsangriff.
Im Schlussdrittel zogen die Gäste nochmals an und schraubten das Ergebnis hoch. Die Niederlage war deutlich und auch in der Höhe verdient. Schade nur, dass den Aliens und den 336 Zuschauern nicht einmal ein Ehrentor vergönnt war. "Hamm war technisch und läuferisch zwei Klassen besser", gestand Trainer Wilczek. "Wenn der Gegner schneller ist, geht das nicht."
