Lokalsport 04/19: Weltenbummler Rrustemi will helfen

Ratingen · Der Fußball-Oberligist spielt am Sonntag gegen den VFL Rhede. Trainer Alfonso del Cueto setzt auf die Erfahrung eines Neuzugangs.

 Der FC Wegberg-Beeck (oben) und der brasilianische Club Portuguesa Sao Paulo (links) waren zwei Stationen in seiner Karriere. Diego Forlàn (rechts) kennt Blerim Rrustemi aus seiner Zeit in Uruguay.

Der FC Wegberg-Beeck (oben) und der brasilianische Club Portuguesa Sao Paulo (links) waren zwei Stationen in seiner Karriere. Diego Forlàn (rechts) kennt Blerim Rrustemi aus seiner Zeit in Uruguay.

Foto: cst/Blerim Rrustemi (2)

Diego Forlán ist nicht dafür bekannt, Anhänger des Oberligisten Ratingen 04/19 zu sein. Dennoch könnte der Fußball-Star aus Uruguay bestens Bescheid wissen über die aktuelle Niederlagenserie der Ratinger, die durch die 0:2-Heimpleite gegen TuRU Düsseldorf am vergangenen Sonntag auf den zwölften Tabellenplatz abgerutscht sind. Ganz unwahrscheinlich ist es jedenfalls nicht, dass die Krise beim Oberligisten international Gehör findet, denn Forlán ist ein guter Freund von Blerim Rrustemi, und der kickt seit der Winterpause für den Ratinger Oberligisten.

 Der FC Wegberg-Beeck (oben) und der brasilianische Club Portuguesa Sao Paulo (links) waren zwei Stationen in seiner Karriere. Diego Forlàn (rechts) kennt Blerim Rrustemi aus seiner Zeit in Uruguay.

Der FC Wegberg-Beeck (oben) und der brasilianische Club Portuguesa Sao Paulo (links) waren zwei Stationen in seiner Karriere. Diego Forlàn (rechts) kennt Blerim Rrustemi aus seiner Zeit in Uruguay.

Foto: cst/Blerim Rrustemi (2)

Forlàns Vater Pablo hat Rrustemi als Berater während seiner Zeit als Profi beim uruguayischen Verein Defensor Sporting Club unterstützt. So sei auch der Kontakt zum Weltstar entstanden. Bis heute telefoniere er regelmäßig mit den Forlàns. Beim Wechsel nach Ratingen war Pablo Forlàn aber nicht beratend aktiv, die Entscheidung hat der 31-jährige Rrustemi alleine getroffen. "Hier spielen gute Jungs, das Stadion ist schön, und das Umfeld hat mir auch zugesagt", schwärmt er von seinem neuen Arbeitgeber. Die Anhänger und Verantwortlichen hätten es ihm aber wohl auch nicht übelgenommen, wenn er ihnen von schöneren Stadien und enthusiastischen Fans berichtet hätte, die er anderswo gesehen hat.

Denn Rrustemi ist viel rumgekommen in der Fußball-Welt: Supra Toronto (Kanada), Portuguesa Sao Paulo (Brasilien), Defensor Sporting Club (Uruguay) und Borussia Mönchengladbach sind vier der 13 Vereine, für die Rrustemi aktiv war. In der Winterpause holten ihn die Verantwortlichen vom Regionalligisten SSvg Velbert nach Ratingen. "Ich wollte kein Ersatzspieler sein", nennt er Gründe für den Abschied. Angebote aus höheren Ligen habe er ausgeschlagen, weil er weiterhin mit Frau und Tochter in Mönchengladbach wohnen wollte.

Bei der 0:2-Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen TuRU Düsseldorf gab der ehemalige albanische Nationalspieler gleich sein Startelf-Debüt. Wirklich zufrieden war er nicht mit seiner Leistung. "Mir fehlt einfach die Spielpraxis. Ich war vom Kopf her teilweise noch zu langsam", sagt der Defensivspieler. Wenn er fit sei, könne er der Mannschaft vor allem mit Erfahrung und Zweikampfstärke helfen. Einige Trainingseinheiten bräuchte er aber noch, um dahinzukommen, wo ihn auch Trainer Alfonso del Cueto sieht. "Er hat fußballerisch einiges drauf, das muss er zeigen", sagt del Cueto . Eine Leistungssteigerung erwartet der Trainer aber von seiner ganzen Mannschaft. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass es in Rhede sehr schwer wird. Da müssen wir anders auftreten als am Sonntag."

Ähnlich wie Rrustemi scheint das gesamte Team derzeit der Form noch hinterherzulaufen. Viele Verletzte lassen dem Trainer nicht viel Auswahl bei der Aufstellung. Darunter leidet auch das Kombinationsspiel, das die Ratinger sonst auszeichnet. Deswegen sei es wichtig, gut organisiert aufzutreten. Hier will Rrustemi sich einbringen. "Ich kann der Mannschaft Stabilität geben und sie nach vorne pushen, wenn nötig", sagt er. Es müsse jetzt aber jeder lauter werden auf dem Platz, um die Kommunikation zu verbessern.

Ein Sieg beim Tabellenvorletzten in Rhede erscheint schon fast als Pflichtaufgabe, wenn der Oberligist nicht noch weiter abrutschen möchte. Wie die Ratinger die Saison beenden, könnte auch Einfluss auf den Verbleib von Blerim Rrustemi haben. Der 31-Jährige hat nur einen Vertrag bis Saisonende.

(RP)
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