Lokalsport 04/19 kann Königsmacher spielen

Ratingen · Der Fußball-Oberligist kann gegen Wuppertal Velbert zum Meister machen. Es kommen weniger Fans als erwartet.

 Sascha Meier (vorne) ließ sich im Hinspiel gegen den WSV nur selten aufhalten.

Sascha Meier (vorne) ließ sich im Hinspiel gegen den WSV nur selten aufhalten.

Foto: Otto Krschak

Die Bauzäune sind geliefert, die Sicherheit steht. Doch wahrscheinlich braucht Ratingen 04/19 gar nicht so viele Vorsichtsmaßnahmen, wenn der Fußball-Oberligist morgen (15 Uhr) gegen den Wuppertaler SV spielt. "Wir sind im ersten Konzept von 1200 Zuschauern ausgegangen", berichtet Vereinspräsident Jens Stieghorst. "Inzwischen haben wir das auf 600 reduziert." Der Grund: Der WSV hat sich durch die jüngste Niederlage gegen Schwarz-Weiß Essen quasi aller Aufstiegshoffnungen beraubt - und dementsprechend werden wohl auch weniger Fans mit anreisen.

"Das ist natürlich schade, wir hätten gerne ein volles Haus gehabt", sagt Stieghorst - der nun an das Ratinger Publikum appelliert, die Lücken zu füllen: "Unsere Mannschaft spielt eine überragende Serie und hätte mehr Zuschauer verdient." Die nackten Zahlen untermauern diesen Wunsch durchaus. Seit sechs Spielen ist das Team von Trainer Peter Radojewski ungeschlagen. Seit Dezember wurde kein Heimspiel mehr verloren, einzig die Partie gegen Duisburg endete nicht mit einem Sieg für die Blau-Gelben. "Diese Heimbilanz wollen wir weiter ausbauen", kündigt Stieghorst an.

Da passt gar nicht ins Bild, dass ausgerechnet kurz vor dem (gefühlten) Saison-Höhepunkt der Star der Mannschaft auszufallen droht. Ali Can Ilbay musste am Freitag die Arbeit verlassen, nachdem er sich übergeben hatte. "Wir werden sehen, ob er fit ist, vielleicht hatte er auch nur was falsches gegessen", sagt Peter Radojewski. llbay wäre nicht der einzige, der aufgrund solcher Beschwerden passen muss. Berkay Öz hat ebenfalls Probleme mit einer Infektion, ähnliche Probleme hatte Innenverteidiger Julian Dusy anfang der Woche. "Unsere Bank wird wieder verhältnismäßig übersichtlich besetzt sein", sagt Radojewski.

Er freut sich auf das Duell mit seinem alten Arbeitgeber. "Auch wenn die ganz große Spannung inzwischen natürlich etwas raus ist", wie er betont. "Ich habe da zwar jahrelang gearbeitet - aber es ist auch nur ein ganz normales Oberliga-Spiel." Auch Radojewski hätte sich durchaus einen Wuppertaler Sieg gegen Essen in der Vorwoche gewünscht. "Das hätte der Kulisse nur gut getan. Aber jetzt hat sich der WSV ja schon selbst aufgegeben."

So kann sich 04/19 nun zum Königsmacher aufschwingen. Sollte der RSV nämlich gegen Wuppertal gewinnen und Velbert gleichzeitig gewinnen, wäre letzterer als Tabellenführer mit zehn Punkten Vorsprung uneinholbar vorne. "Das ist auf irgendeine Art natürlich reizvoll", sagt Jens Stieghorst. Was er nicht sagt: Irgendwo wäre ein Ratinger Sieg dann auch eine kleine Retourkutsche dafür, dass der WSV - und ein ordentlicher Teil seiner Zuschauer - die Saison rechtzeitig vor dem Spiel in Ratingen ausklingen lassen.

(RP)
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