Fussball 04/19 ist für die Spitze noch zu grün

Ratingen · Der Fußball-Oberligist braucht offensive Impulse und Erfahrung, um wirklich ein Spitzenteam zu werden.

 Ole Päffgen (l.) gehörte zu den besten Spielern der Ratinger gegen Velbert.  RP-Foto: Achim Blazy

Ole Päffgen (l.) gehörte zu den besten Spielern der Ratinger gegen Velbert. RP-Foto: Achim Blazy

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als das Spiel gegen die SSVg Velbert endlich vorbei war und die 1:4-Klatsche für 04/19 feststand, konnten einige der Spieler des RSV gar nicht schnell genug nach Hause kommen. Obwohl am nächsten Tag ein Feiertag folgte, leerte sich der VIP-Raum des Ratinger Stadions sehr schnell. „Immerhin waren alle Spieler kurz oben“, sagte Trainer Alfonso del Cueto. Damit war aber auch alles gesagt.

Die Pleite gegen Velbert, vor der Saison deutlich vor den Ratingern gehandelt, brachte die Hausherren nach zuvor fünf Siegen in Folge wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn in dem Spiel wurde deutlich: Die Gäste hatten einfach mehr Qualität auf dem Platz. Vor allem in der Offensive. Ein Spieler wie Leroy Mickels, der Bälle zuverlässig festmacht und kaum von der Kugel zu trennen ist, gibt es auf Seiten des RSV nicht – weswegen im Übrigen auch die Velberter den Spieler wohl nicht halten werden können.

„Uns fehlt die Durchschlagskraft nach vorne“, sagte Präsident Jens Stieghorst. „Vor allem über die Flügel kommt zu wenig.“ Womit er nicht unrecht hatte. Ratingen tut sich schwer, Chancen zu erarbeiten. Und noch schwerer damit, diese auch zu versilbern. Die starke Abwehr gibt dem RSV immer eine gute Grundlage zum Punktgewinn, wenn diese jedoch, wie gegen Velbert, nicht in Top-Form ist, wird es schwer.

Ole Päffgen erwischte in der Innenverteidigung zwar einen Sahnetag, Phil Spillmann neben ihm, sonst eine Bank, stand ziemlich neben sich. Damit war er aber nicht alleine. Einige Spieler des RSV erreichten ihr Niveau nicht. „Ich höre immer über einige Spieler, dass sie höher spielen wollen als bei uns“, sagte Trainer del Cueto nach dem Spiel grantig. „Aber dann sollen sie vielleicht erstmal in der Oberliga konstant ihre Leistung bringen.“ Eine Bemerkung, die sicherlich auf die Akteure in Reihen des RSV gemünzt war, die ihren Vertrag noch nicht verlängert haben – weil sie insgeheim oder auch offen auf die Regionalliga hoffen.

Doch die Zukunft des RSV sieht durchaus rosig aus. Viele Verträge sind bereits verlängert, das Gerüst der Mannschaft für die kommende Saison steht. Auch Routinier Erkan Ari, der gegen Velbert eine gute Leistung abspulte, wird wohl noch ein Jahr am Stadionring dranhängen. Mit den jungen Spielern Ole Päffgen, Fatih Özbayrak und Tobias Peitz redet der Klub noch – und hofft hier auf eine baldige Einigung.

Die Führung des Vereins betont, vor allem im offensiven Bereich nach Verstärkungen zu suchen. Die Top-Torjäger des RSV, Moses Lamidi und Emrah Cinar, tauchen mit ihren jeweils acht Treffern erst auf Rang 19 der Torschützenliste der Oberliga auf – da ist definitiv noch Luft nach oben. Die ersten drei der Torjägerliste, Robin Hömig (20 Tore), Danny Rankl (20) und Leroy Mickels (16) spielen nicht umsonst beim Ersten, Zweiten und Fünften der Oberliga. „Wir brauchen einen Stürmer, der zuverlässig trifft“, sagt auch Stieghorst. Da hat der Sportliche Leiter Georg Mewes was zu tun.

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