Lokalsport 04/19 geht mit gutem Gefühl in die Pause

Ratingen · Der Fußball-Oberligist hat sich mit dem 6:3 gegen Schonnebeck auf Rang sechs katapultiert. Trainer Karl Weiß hat die Wende geschafft.

 Emre Cinar, Marvin Ellmann und Timo Krampe bejubeln das 1:0 des RSV gegen Schonnebeck - es sollte der erste von sechs Treffern für Ratingen werden.

Emre Cinar, Marvin Ellmann und Timo Krampe bejubeln das 1:0 des RSV gegen Schonnebeck - es sollte der erste von sechs Treffern für Ratingen werden.

Foto: Achim Blazy

So ganz konnten sie es auch einige Stunden nach dem Schlusspfiff noch nicht glauben, die Spieler von Ratingen 04/19. Auf der Weihnachtsfeier des Fußball-Oberligisten war nur wenig besinnlich - dafür war der Abend einfach zu perfekt gelaufen. Es gab Schnaps und Musik. Und gute Laune. "Wir wollen gegen Schonnebeck etwas mitnehmen", hatte Trainer Karl Weiß vor der Partie gegen den Spitzenreiter gesagt. Das war ein leichtes Understatement - denn der RSV lieferte beim fulminanten 6:3-Erfolg gegen den (inzwischen gefallenen) Tabellenersten ein Offensivfeuerwerk allererster Güte ab.

"Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass wir das Spiel gewinnen würden, trotz der vielen Ausfälle", sagte Erkan Ari, auch gegen die Essener wieder unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld. Der ehemalige Fortuna-Spieler bringt die Ruhe ins Spiel, die der RSV so dringend brauchte nach dem verkorksten Saisonstart. Und dabei ist er, wie die beiden Tore gegen Essen vergangene Woche und Schonnebeck am Freitag zeigten, auch selbst gefährlich. "Eigentlich ist schon fast ein bisschen schade, dass jetzt Winterpause ist, so gut, wie wir drauf waren."

Fünf Siege holte der RSV aus den letzten fünf Spielen, spülte sich damit in der Tabelle auf den sechsten Rang, mit inzwischen stolzen zwölf Punkten Abstand zum ersten Abstiegsrang. Es liegt im Verlauf der Spielzeit, dass der Blick beim RSV zunächst nach unten geht, zu lange krebsten die Ratinger selbst in untersten Tabellengefilden herum. Doch Karl Weiß hat ab Ende September, als er die Mannschaft mit sieben Punkten aus sieben Spielen übernahm, aus dem zerstrittenen, in Grüppchen zerfallenen Haufen eine verschworene Einheit gemacht - und ganz nebenbei acht Siege in zwölf Spielen geholt.

Paradebeispiel für den Aufschwung war der 3:2-Sieg bei Schwarz-Weiß Essen am vergangenen Wochenende. Mit am Ende neun Mann kam der RSV nach dem späten Ausgleich noch einmal zurück und gewann das Spiel in Unterzahl. "Das hat gezeigt, zu was wir als Mannschaft fähig sind", sagte Erkan Ari. "Allein der Torjubel: Die komplette Mannschaft inklusive Torhüter und Auswechselspieler sind zu, Torschützen Phil Spillmann gerannt. Das sagt doch alles aus."

Größter Trumpf der Ratinger ist die Offensive. Das Flügelspiel wirbelt gegnerische Abwehrreihen durcheinander. Allen voran Carlos Penan ist so richtig in der Saison angekommen, doch auch Ismail Cakici, Marvin Ellmann, zuletzt auch Yannick Wollert und mit Abstrichen auch de zu oft eigensinnige Samuel Limbasan zeigen ihre Klasse. Im Mittelfeld hat sich mit Ari, Ole Päffgen und Fatih Özbayrak ein Trio gefunden, das den Laden zusammen hält.

Und die Abwehr? Im Tor gehört Dennis Raschka laut Trainer Weiß zu den besten Schlussmännern der Oberliga. Stefan Rott und Timo Krampe auf den Flügeln sind Dauerbrenner, die Innenverteidigung mit Adnan Hotic und Phil Spillmann ist stabil - aber manchmal etwa behäbig. Immerhin wird hier in der Rückrunde ein "Zugang" für Belebung sorgen: Dennis Dluhosch sollte eigentlich schon von Saisonbeginn an als Innenverteidiger spielen, riss sich jedoch kurz vor Saisonende das Kreuzband. "Ich denke, zum Trainingsstart in der Rückrunde bin ich wieder fit", sagt der ehemalige Schonnebecker - und ist somit eine Alternative für die Hintermannschaft.

Nun ist erst einmal Winterpause. Die Spieler haben fast einen Monat Ferien: Am 15. Januar ist Trainingsauftakt für die Rückrunde. Und erst am 5. März steigt das erste Heimspiel gegen den Cronenberger SC. "Die Pause haben sich die Jungs verdient", sagt Weiß - und grinst angesichts der feiernden Spieler.

(RP)
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