Ratingen SPD: Homberg braucht ein richtiges Jugendzentrum

Homberg · (RP/kle) Seit bald zehn Jahren wird über die Notwendigkeit eines Jugendzentrums für Homberg diskutiert. Unzählige Vorlagen und Prüfaufträge wurden beschlossen, geschehen ist allerdings in diese Richtung aus Sicht der SPD-Fraktion recht wenig.

Bislang vermisst die Fraktion ein Bekenntnis der Verwaltung zur Schaffung eines Jugendzentrums für Homberg, zumal die gute Resonanz der Angebote seit Jahren eindeutig dafür spricht.

„Wir wollen eine klare Perspektive eröffnen, in Homberg ein Jugendzentrum zu schaffen“, meint Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow. „Der Bedarf ist da, wurde x-fach nachgewiesen. Homberg hat lange genug gewartet“. Dabei kann die SPD-Fraktion auch nicht der Argumentation der Verwaltung folgen, die Nachfrage sei nicht größer, sodass das jetzt weiterentwickelte Angebot ausreichend sei. Da Homberg kein „richtiges“ Jugendzentrum hat, ist die Nutzung der bestehenden Angebote auch nicht allein Indikator für den Bedarf. Homberg habe im Vergleich zu anderen Jugendzentren ein sehr geringes Budget und dementsprechend auch nur sehr niederschwellige Angebote. „Wenn diese Angebote doch so gut genutzt werden, wie würde die Nutzung erst aussehen, wenn mit anderen Jugendzentren vergleichbare Angebote geschaffen würden?“, fragt sich SPD-Ratsfrau Jasmin Bender, Mitglied des Jugendhilfeausschusses.

Aus Sicht der SPD kann eine ernstgemeinte Jugendhilfeplanung nicht nur die Nutzung bestehender kleinerer Angebote betrachten, sondern muss nach der Größe der im Stadtteil lebenden Zielgruppe fragen. Schaut man sich die offiziellen Zahlen (Quelle Statistisches Jahrbuch der Stadt Ratingen, 2016, Seite 24) der einzelnen Stadtteile dann mal an, so kann aus Sicht der SPD nur die Schlussfolgerung sein: Der Bedarf ist da, und Homberg braucht ein eigenes Jugendzentrum. In Homberg und Schwarzbach leben beispielsweise sogar etwas mehr junge Menschen im Alter von sechs bis 21 Jahre als in Tiefenbroich. Von dort sei es zudem noch viel einfacher, zu den Jugendzentren in West oder Lintorf zu kommen als von Homberg zum nächsten Jugendzentrum.

Da im November die Etatberatungen 2020 beginnen, erwartet die SPD-Fraktion von der Verwaltung, dass rechtzeitig nach der Sommerpause die Sache ins Rollen kommt. Um dies zu forcieren, hat die SPD- Fraktion den Tagesordnungspunkt „Weiterentwicklung Jugendarbeit in Homberg“ für die Beratungsrunde ab Jugendrat beantragt.

Dann soll die Verwaltung beauftragt werden, rechtzeitig zu den Etatberatungen 2020 die vom Rat beschlossene Vorlage zu vorzustellen.

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