Ratingen Sondersitzung zum Rathaus im Januar

Ratingen · Gutes Sitzfleisch mussten Kommunalpolitiker und Verwaltungsspitze gestern mitbringen - bis in den späten Abend ging es im Rat irgendwo zwischen emotional und erheitert zur Sache.

Eigentlich ist die Dezember-Sitzung dem Haushaltsplan für das Folgejahr (im aktuellen Fall sogar aufgrund des Doppelhaushaltes für zwei Jahre) gewidmet, doch diesmal stand die leidige Diskussion um den Rathaus-Neubau ganz oben auf der Prioritätenliste. Nachdem die ersten 40 Tagesordnungspunkte abgearbeitet worden waren, ging es vor der Haushaltsberatung in den nicht-öffentlichen Teil. Fast eineinhalb Stunden diskutierten sich die Politiker hinter verschlossenen Türen die Köpfe heiß - um am Ende, wie schon vorher von Bürgermeister Klaus Pesch als relativ wahrscheinlich angekündigt, doch nichts beschließen zu können. Dafür fehlte einfach die Zeit. Und deshalb wird es nach der Neujahrspause im Januar eine Sondersitzung des Rates geben, in der sich die Kommunalpolitiker mit dem Rathaus beschäftigen werden. Bis dahin soll dann auch feststehen, wie sich das ganze Dilemma auf den Zeitplan des Neubaus auswirken wird.

Fest steht allerdings, dass die beiden potenziellen Generalunternehmer, die sich um den Neubau beworben hatten, tatsächlich aus formalen Gründen ausgeschlossen werden müssen. Was bedeutet das für die Zukunft? "Bis zu der Sondersitzung wird die Verwaltung eine Vorlage mit zwei Alternativen erarbeiten", so Pesch. Darin werden sowohl Kosten als auch der Zeitfaktor für zwei Fälle dargelegt werden: Zum Einen die Vergabe nach einem Verhandlungsverfahren oder zum Anderen die mittlerweile von einigen Ratsmitgliedern favorisierte Umschreibung des Projektes in Einzelausschreibungen. Wenn das bis Januar gelingt, soll dann der Beschluss fallen, wie es weiter gehen soll. Dem Vernehmen nach ist allerdings noch völlig offen, wohin die Reise dann gehen wird. Das Generalunternehmer-Verfahren, das seinerzeit auf Anraten von Projektkoordinator Lutz Kalkstein vom Rat beschlossen wurde, wird jedenfalls aufgehoben.

(wol)
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