Einzelhandel und Gastronomie Land will Ratinger Innenstadt stärken

Ratingen · Es sind exakt 1.016.888 Millionen Euro, die man nun gezielt nutzen kann. Die Politik betont: Man muss diese einmalige Chance ergreifen. Es handelt sich um ein Sofortprogramm des Landes, das neue Impulse setzen soll.

 Der Einzelhandel – wie hier auf der Düsseldorfer Straße – hat sehr harte Monate hinter sich.

Der Einzelhandel – wie hier auf der Düsseldorfer Straße – hat sehr harte Monate hinter sich.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es ist ein wichtiger finanzieller Impuls. Und es sind exakt 1.016.888 Millionen Euro, die die Stadt Ratingen zur Stärkung der Innenstadt vom Land NRW erhält. „Das zeigt die richtig gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen uns und der NRW-Landesregierung. Insbesondere freuen wir uns natürlich über die Unterstützung aus dem Hause von Staatssekretär Dr. Jan Heinisch“, betont CDU-Fraktionschef Stefan Heins.

Dabei ist auch klar: „Wir müssen diese einmalige Chance nun zeitnah, aber bedacht und gut überlegt nutzen, um nachhaltig Vorteile für Bürger und Innenstadtakteure gleichermaßen zu erzielen“, betont CDU-Fraktionsvize Gerold Fahr. Bereits im vergangenen Jahr hat die NRW-Landesregierung Landesmittel in Höhe von 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um mit Blick auf die Landesinitiative „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen“ die von Leerstand und Schließungen in Handel und Gastronomie betroffenen Städte und Gemeinden zu unterstützen.

In Ratingen steht die Anmietung leerstehender Ladenlokale durch die Stadt Im Fokus des Sofortprogramms. Ein Verfügungsfonds ermöglicht es der Stadt, unter bestimmten Bedingungen als Zwischenmieter zu agieren und auf diese Weise neue Nutzungen zu ermöglichen, die zwar für das städtische Leben attraktiv sind, aber unter normalen Marktbedingungen vielleicht nicht von Beginn an wirtschaftlich wären. Zudem können die Eigentümer von Immobilienkomplexen, die für die Innenstadt größere Bedeutung haben, jedoch von Leerständen betroffen sind (etwa Wallpassage oder Oberstraße 36 bis 42), bei der Entwicklung neuer Konzepte gezielt unterstützt werden.

 Die Stadt ist mit einem Integrierten Handlungskonzept (INTEK) für eine generationengerechte Stadt bereits seit dem Jahr 2012 an vielen Stellen in der Innenstadt aktiv. Bislang hat die Bezirksregierung Düsseldorf rund 15 Millionen Euro an Investitionszuschüssen für Ratinger Projekte aus Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes bewilligt. „Mit den wichtigen Ergänzungen, die nun das Sofortprogramm ermöglicht, können wir weitere wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Innenstadt mit einem attraktiven Geschäftsangebot und einer lebendigen Gastronomie setzen“, sagt Patrick Anders, für die Wirtschaftsförderung zuständiger Interimsdezernent. „Wir werden gleich nach den Sommerferien ein Strategiepapier zur konkreten Umsetzung des Sofortprogramms vorlegen, das bereits durch ein Fachbüro erarbeitet wird.“

Jessica Denné-Weiß, Bundestagskandidatin der FDP für den Wahlkreis Mettmann-Nord, ist sicher: Innenstädte besitzen das Potenzial, sich im Gegensatz zu Shoppingzentren zu natürlichen Wohlfühloasen weiterzuentwickeln. Die Umsetzung dieser Vision sei nun Aufgabe der Städte und Kommunen in NRW. „Ich freue mich sehr, dass Ratingen, Velbert und Heiligenhaus von den Fördermitteln des Landes profitieren können“, so Denné-Weiß. Wülfrath habe bereits als eine der ersten Kommunen schon im vergangenen Jahr von den Fördermitteln Gebrauch gemacht. Die Mieten für leerstehende Ladenlokale konnten dort mit Fördergeldern und Absprachen mit den jeweiligen Eigentümern, befristet auf zwei Jahre, auf ein Niveau von 20 Prozent der üblichen Mieten reduziert werden.

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