Lintorf So radelt man sicher durch den Winter

Lintorf · Wie verkehrssicher sind die Räder von Schülern? Die Polizei prüfte das gestern Morgen im Lintorfer Schulzentrum.

"Warum ist deine Fahrradbeleuchtung nicht an?", wurden gestern Morgen so einige Schüler am Schulzentrum an der Duisburger Straße von Katja Lindemann und Saskia Pletsch gefragt. Die beiden Oberkommissarinnen sind seit September 2012 die für Ratingen zuständigen Verkehrssicherheitsberaterinnen der Kreispolizei Mettmann. Sie führten mit ihren Kollegen einen Fahrrad-Licht-Test durch, bei denen die Fahrräder überprüft wurden, mit denen die Jugendlichen zur Schule kommen.

Gerade die älteren Schüler vernachlässigen die Verkehrssicherheit ihrer Räder, so ihre Erfahrung. Coole Räder sind derzeit angesagt. Dass bei diesen die Verkehrssicherheit manchmal auf der Strecke bleibt, spielt für einige Jugendliche keine Rolle.

Hauptaugenmerk bei der Überprüfung fiel daher auf die Beleuchtung, aber auch die ein oder andere Bremse wurde ausprobiert. Getestet wurde, ob an den Rädern eine dynamobetriebene Lichtanlage mit einem weißen Scheinwerfer vorne und einer roten Schlussleuchte vorhanden ist und ob diese auch funktionieren. Auch ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten sind laut § 67 der StVZO obligatorisch. Die Längsseiten der Fahrräder müssen jeweils an Vorder- und Hinterrad entweder mit je zwei gelben Speichenreflektoren oder retroreflektierenden weißen Streifen in den Speichen oder auf der Reifenflanke kenntlich gemacht werden, damit auch eine gute Sichtbarkeit von der Seite her gewährleistet ist.

Die Fahrradpedale muss mit nach vorne und hinten wirkenden gelben Rückstrahlern ausgerüstet sein. Für Schäden und Probleme wird, ähnlich wie bei defekten Autos, eine sogenannte "Mängelkarte" ausgestellt, die eine Reparatur innerhalb von sieben Tagen erforderlich macht. Die Beseitigung der Mängel muss von den Eltern oder einem Zweiradmechaniker bestätigt werden. Die Bestätigungen werden nach Abgabe im Schulsekretariat von der Polizei eingesammelt und ausgewertet.

"Wir möchten die Schüler mit dem Lichttest nicht verärgern, sondern dafür sensibilisieren, dass eine ordnungsgemäße Fahrradbeleuchtung im Straßenverkehr gerade jetzt, wenn die dunkle Jahreszeit anfängt, von enormer Wichtigkeit ist," sagte Pletsch.

Die Kommissarin und ihre Kollegen erklärten den Schülern, dass sie so von den anderen Verkehrsteilnehmern viel besser gesehen werden und natürlich auch selber besser sehen. Der Test wird jetzt bereits im vierten Jahr durchgeführt und die Verkehrssicherheit der Fahrräder habe sich stark verbessert, so die Erfahrung der Polizei. Merke: Wer frühzeitig informiert wird, ist besser gewappnet.

Ersten Schätzungen zufolge waren gestern rund 20 Prozent der überprüften Räder mit Mängeln behaftet. "Die Schüler haben zum großen Teil verstanden, dass es bei der Überprüfung um ihre eigene Sicherheit geht", sagte Lindemann.

(mvk)
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