Caritas-Einrichtung in Heiligenhaus So meistert das St. Josef Seniorenheim die Corona-Krise

Landrat bittet Bürger mit Pflegeerfahrung um Unterstützung, denn nicht alle Einrichtungen sind personell so gut aufgestellt wie die Caritas im Kreis.

 In Corona-Zeiten kommen Seniorenheime auch im Kreis Mettmann an ihre personellen Grenzen.

In Corona-Zeiten kommen Seniorenheime auch im Kreis Mettmann an ihre personellen Grenzen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Im Caritas-Seniorenzentrum St. Josef in Heiligenhaus ist wie überall Corona das beherrschende Thema. Dennoch hat die Einrichtung mit 87 Bewohnern bisher Glück gehabt. „Wir haben bisher noch keine infizierten Bewohner“, sagt Roland Spazier, der neben St. Josef auch das Caritas Altenstift in Mettmann leitet. Auch dort gab es bisher noch keinen Corona-Fall.

Auch von den dort arbeitenden Pflegekräften habe sich noch niemand infiziert, sagt Spazier. Sollten jedoch Erkrankungsfälle auftreten, könne sich die Situation aber ganz schnell ändern. So wie in anderen Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreis Mettmann, beispielsweise in Wülfrath und Langenfeld, in denen mehrere Fälle psitiv getestet wuden.

Roland Spazier nahm am Mittwoch an einem Treffen der Pflegeinrichtungen mit Landrat Thomas Hendele teil. Denn insbesondere die Pflegeeinrichtungen stehen mit erkrankten Bewohnern aber auch mit erkranktem oder unter Quarantäne gestelltem Personal vor großen Herausforderungen. Erschwert wird die Situation noch durch die Corona-Aufnahmeverordnung, die die Einrichtungen sowohl hinsichtlich der räumlichen als auch der personellen Kapazitäten vor teils kaum lösbare Probleme stellt.

Was die Schaffung von räumlichen Kapazitäten betrifft, hat der Kreis bereits Vorkehrungen für weitere Unterbringungsmöglichkeiten getroffen und wird diese in Kürze den Einrichtungsträgern zur Verfügung stellen können.

„Wir wollen aber auch bei der Behebung von personellen Engpässen behilflich sein“, betont Hendele. „Deshalb richtet sich der Kreis mit einem Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger, die über pflegerische Sachkenntnisse verfügen, aber derzeit nicht in diesem Bereich arbeiten, und die bereit sind, unterstützend tätig zu werden.“

Roland Spazier begrüßt den Aufruf des Landrats Thomas Hendele. „Wir sind allerdings in der glücklichen Lage, notfalls auf eigene Mitarbeiter zurückgreifen zu können“, sagt Spazier. Denn Caritas-Mitarbeiter aus anderen Bereichen, beispielsweise der Familienhilfe, seien derzeit in Kurzarbeit, hätten aber auch eine Pflegeausbildung. Die könnten dann auch im Seniorenheim eingesetzt werden.

Wer seine Hilfe in der Pflege anbieten möchte, wird gebeten, sich online zu registrieren. Dafür hat der Kreis Mettmann auf seinem Karriereportal einen Zugang geschaffen (https://karriere.kreis-mettmann.de). Jede Meldung wird auf geeignete Einsatzmöglichkeiten geprüft. Es besteht keine Verpflichtung, aber auch keine Garantie für einen Einsatz. Rückfragen zur Registrierung können telefonisch unter 02104 991209 geklärt werden.

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