Aktion mit der Rheinbahn Sicher Busfahren mit dem Rollator

Die AWO Angerland und der Aktivtreff 60+ in Lintorf hatten zu einem Rollatortraining mit der Rheinbahn eingeladen.

 Eva Schmidt probt das Einsteigen mit ihrem Rollator. Busfahrer Thomas Thiel gibt Tipps.

Eva Schmidt probt das Einsteigen mit ihrem Rollator. Busfahrer Thomas Thiel gibt Tipps.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ist man auf einen Rollator angewiesen, ist das Busfahren unter Umständen eine echte Herausforderung. Die meisten Unfälle ereignen sich laut Rheinbahn durch Stürze, weil sich die Fahrgäste im Bus nicht ordentlich hinsetzen oder festhalten.

„Ich fahre oft mit dem Bus, und schon der Gedanke, mit dem Rollator dort einzusteigen, bereitete mir ein ungutes Gefühl. Ich fühlte mich da immer unsicher“, sagte Eva Schmidt aus Lintorf. Um diesem entgegen zu wirken, hat sie an einem Rollatortraining teilgenommen, zu dem die Awo Angerland und der Aktivtreff 60+ in Lintorf und der Rheinbahn eingeladen hat. Und sie hat es nicht bereut, trotz des mehr als ungemütlichen Wetters mitgemacht und nützliche Tipps erhalten zu haben.

Durchgeführt wurde das Training von Thomas Thiel, der schon seit vielen Jahren für die Rheinbahn Bus fährt. Er gehört zusätzlich seit einem Jahr dem Team an, das die Sicherheitstrainings für Senioren aber auch Schüler und Andere durchführt. Er weiß also, wovon er spricht. Unterstützt wurde er dabei von seiner Kollegin Laura Paradiso, die gemeinsam mit den beiden Begegnungsstätten die Veranstaltung in Lintorf geplant und vorbereitet hatte.

Thiel und Paradiso holten die rund 15 Teilnehmer sowie Mitarbeiter aus dem Büro von Awo und Aktivtreff an der Bushaltestelle am ehemaligen Rathaus ab. Und schon dort zeigten sich die ersten Probleme und Unsicherheiten, denn der eigentliche Trainingsort war auf dem Schützenplatz. Um mit dem Bus dorthin zu kommen, mussten alle halt mit ihren Rollatoren in eben diesen einsteigen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Paradiso ging es dann an die praktischen Übungen. Thiel zeigte den Seniorinnen und Senioren unter anderem, wie sie ihre Rollatoren richtig kippen, um sie mit geringem Aufwand in den Bus heben zu können. „Dann stellen Sie unbedingt die Bremse fest. Und erst dann steigen Sie in den Bus ein. Dafür halten Sie sich bitte nicht am Rollator fest, sondern an den beiden Griffen links und rechts von der Tür. Erst dann lösen Sie die Bremse wieder und begeben sich zu einem Sitzplatz“, erklärte er.

Er warnte die Teilnehmer davor, sich auf den Rollator zu setzen, wenn es keine anderen Plätze im Bus gibt. Findet man keinen sicheren Platz, solle man ruhig den Busfahrer ansprechen, man sollte ruhig mutig sein und um Hilfe bitten, auch wenn manchmal der Busfahrer (oder auch andere Fahrgäste) etwas ruppig oder genervt sein sollten. „Wir haben rund 1500 Fahrer und Fahrerinnen. Da gibt es unglücklichere Weise immer ein paar schwarze Schafe, das können wir trotz regelmäßiger Schulungen leider nicht verhindern“, so Paradiso. Auch wenn es beim Ein- und Aussteigen Unterstützungsbedarf gibt, solle man nicht zögern, den Fahrer zu kontaktieren.

Geduldig zeigte Thiel jedem Teilnehmer mit dessen eigenem Rollator, wie das Einsteigen sicher funktioniert und anschließend auch das Aussteigen. Rückwärts sollten sie den Bus verlassen, was den meisten schwer fiel. Auch hier gilt es, erst den Rollator durch das Festsetzen der Bremse zu sichern und sich dann an den Griffen neben der Tür festzuhalten. Erst wenn man draußen steht, die Bremse der Gehilfe lösen und diese aus dem Bus ziehen. Er wies auch auf den blauen Signalknopf hin, der, wenn er von einem Fahrgast gedrückt wird, dem Fahrer signalisiert, dass ein in der Mobilität eingeschränkter Passagier den Bus verlassen möchte und darum um besondere Aufmerksamkeit bittet.

Zum Abschluss kamen die Teilnehmer noch einmal alle im Bus zusammen und konnten bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Kuchen noch die ein oder andere individuelle Frage stellen. Als kleines Geschenk gab es für jeden Teilnehmer bevor es wieder nach Hause ging noch ein Leuchtarmband, damit auch alle bei Dunkelheit besser gesehen werden.

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