Ratingen Segler kämpfen ums Revier

Düsseldorf · Leinen los für Kinder und Jugendliche – wenn es nach den Planungen der Segelfreunde Ratingen geht, dann könnten schon bald die Optimist-Jollen auf dem Grünen See unterwegs sein. Doch es gibt große Probleme.

Eines der schönsten Naherholungsgebiete in der Region gerät immer mehr in den Blickpunkt. Nachdem die Junge Union (JU) eine Mini-Ausgabe des Düsseldorfer Strandlebens namens Monkey’s Island am Grünen See in die politische Diskussion gebracht hat, wollen nun Ratinger Freizeitsportler ein Zeichen setzen. Die Segelfreunde Ratingen, ein sehr junger Verein mit 35 Mitgliedern, will am Naherholungsgebiet Volkardey vor Anker gehen.

Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hat es einen runden Tisch gegeben, an dem das Konzept des 2007 gegründeten Vereins vorgestellt wurde. Volkmar Berner bläst vor den Haushaltsplanberatungen am morgigen Donnerstag (14 Uhr, Haupt- und Finanzausschuss) zur Offensive. Hintergrund: Die Segelfreunde bitten um einen Baukostenzuschuss, der zur Finanzierung des geplanten Bootslagerplatzes herangezogen werden soll.

Platz auf dem Gelände

Das Konzept unter dem Titel „Segeln am Volkardeyer See“ geht insgesamt weitaus stärker in die Tiefe: Die Segelfreunde würden sich gern auf einem kleinen Gelände am See niederlassen. Man werde wohl mit 80 Quadratmetern für Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten und den Schulungsraum mit Kleinküche auskommen, heißt es in dem Konzeptpapier. Außerdem auf der Wunschliste: eine Garage als Werkstatt sowie Platz für Boote und weitere Geräte. Kernpunkt des Konzeptes ist das neue Angebot für Kinder und Jugendliche: Die Segelfreunde wollen den See nämlich als Ausbildungsrevier nutzen. Offenbar herrsche aber in der Politik die Meinung vor, dass „segelnde Kinder andere Besucher des Parks stören könnten“, betonte Berner. Es habe Anfang März eine Sportaussschuss-Sitzung gegeben mit dem Ergebnis, von der Erarbeitung einer entsprechenden Vorlage erst einmal Abstand zu nehmen. Ursache seien die Ängste der Fraktionen, dass Kinder in Segelbooten, so genannte Optimist-Jollen, andere Parkbesucher massiv stören könnten. Zudem herrsche der Eindruck vor, dass der See durch Surfer und Tretbootfahrer bereits „stark belastet“ sei, so Berner. Sportdezernent Rolf Steuwe erklärte gestern auf RP-Anfrage, dass die Politiker im Sportausschuss auf die Erarbeitung einer Vorlage (Entscheidungsgrundlage) verzichtet hätten. Deshalb fehlten der Verwaltung jetzt auch weitere Handlungsanweisungen. Steuwe, selbst ausgebildeter Sportlehrer, verhehlte nicht, dass es sich bei diesem Sport für Kinder und Jugendliche um eine sinnvolles Angebot handele. KOMMENTAR

(RP)
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