Lintorf Schwitzen in der ersten Klasse

Düsseldorf · Der Deutsche Sauna-Bund hat die Anlage im Allwetterbad mit der höchsten Auszeichnung geadelt. Nur wenige Saunen in Deutschland können sich mit fünf Sternen schmücken.

Zu einem Fünf-Sterne-Hotel hat es Ratingen bislang nicht gebracht. Aber immerhin gibt es nun eine echte Fünf-Sterne-Premium-Sauna — zu finden im Allwetterbad (RP berichtete). Gestern schraubten Stadtwerke-Chef Friedrich Schnadt und Bürgermeister Hrald Birkenkamp das offizielle Schild des Deutschen Sauna-Bundes an den Eingang. Auf die Auszeichnung sind alle Mitarbeiter zu Recht stolz: Deutschlandweit gibt es nur 34 öffentliche Saunabetriebe, die sich mit dem höchsten Premium-Prädikat schmücken können.

Entsprechend gut gelaunt wurde gestern die Marzipankuchen angeschnitten, die bereits den Gästen allmorgendlich präsentiert wurde. Bäderchefin Kornelia Karthaus hielt sich wie immer dezent im Hintergrund und verwies vor allem auf ihre Mitarbeiter: Das sei eine hohe Auszeichnung für das gesamte Team. "Meine Mannschaft hat richtig was auf die Beine gestellt", freute sich Karthaus.

Anonyme Profi-Tester

Denn zu den strengen Kriterien, die die stets anonymen Saunatester als Messlatte anlegen, gehört auch das Auftreten des Personals. Um die Bewertung habe man sich nicht bemüht. Das gehe auch gar nicht, betonte Karthaus. Vielmehr entscheide der Sauna-Verband selbst, wer es wert sei, mal getestet zu werden. Irgendwann müssen die Profi-Saunierer dann aufgetaucht sein: Plötzlich kam die Nachricht von der höchsten Auszeichnung.

Das dürfte Sauna-Betreiber in weitem Umkreis mit Neid erfüllen: Die nächste Fünf-Sterne-Luxus-Schwitzkiste gibt es in Köln. Anonyme Prüfer kommen regelmäßig — im Auftrag einer Unternehmensberatung. Den hohen Standard möchte man gerne halten, daher setzt Karthaus auch auf Kontrolle von außen.

Wenn es jetzt nicht der Sternen-Segen gewesen wäre — auch die immer noch ständig steigenden Besucherzahlen zeugen von der Qualität: In 2008 waren es 39808 Saunagäste, bis Ende Mai lag die Zahl bereits bei etwa 20 000. Bis zu 170 Besucher schwitzen täglich: Da kommt der Betrieb langsam an seine Grenzen. An eine Erweiterung ist nach diversen zusätzlichen Einbauten seit der Eröffnung im August 2006 nicht mehr zu denken.

100 Schränke stehen im Sauna-Bereich zur Verfügung, bei Bedarf könne man den Gästen noch weitere im Bad anbieten, sagte Karthaus. Doch ihr graut vor dem Tag, an dem man die ersten Kunden wieder wegschicken müsse. Eines sei jedoch klar: In diesem Jahr werde man nicht an die konkurrenzlos günstigen Preise gehen. Würde man die Sauna allein betreiben, schriebe man dort schwarze Zahlen.

Das moderne Angebot mit verschiedenen Saunen und Ruhehäusern ist das Eine. Ein gut ausgebildetes Team das Andere. Sieben Meister gibt es. 400-Euro-Kräfte wie anderswo gebe es nicht, betonte Karthaus. Die gute Ausbildung hat bereits zwei Menschen nachweislich das Leben gerettet: Im Allwetterbad und im Angerbad haben die Schwimmmeister jeweils einen Gast mittels Defibrillator wiederbelebt.

(RP)
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