Preise Schwimmen und Sauna werden teurer

Ratingen · Bereits ab dem 1. Mai soll eine neue Entgeltordnung in Kraft treten. Der Rat muss noch entscheiden.

 Das Vollmondschwimmen im Allwetterbad Lintorf ist besonders beliebt. Zum 1. Mai sollen die Eintrittspreise für die Bäder und Sauna-Betriebe in Ratingen steigen.

Das Vollmondschwimmen im Allwetterbad Lintorf ist besonders beliebt. Zum 1. Mai sollen die Eintrittspreise für die Bäder und Sauna-Betriebe in Ratingen steigen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf die Kunden der Ratinger Bäder- und Saunabetriebe kommen zum Teil empfindliche Kostenerhöhungen zu. Und so hielt sich die Begeisterung bei den Frühschwimmern, die gestern im Hallenbad Mitte ihre Bahnen zogen, stark in Grenzen. Die Notwendigkeit, die Preise anzuheben, sah man als gegeben an. Über die Höhe der Preisaufschläge könne man allerdings diskutieren, hieß es.

Bereits zum 1. Mai soll die neue Entgeltordnung in den Bädern und der Sauna greifen. Am 19. Februar muss der Rat entscheiden. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat in seiner nicht-öffentlichen Sitzung das neue Preissystem abgesegnet.

Die Stadtwerke haben die Entgelte für die Bäder- und Saunabetriebe zuletzt zum 1. Oktober 2012 angepasst, „ohne dabei die vom Markt gegebenen preislichen Möglichkeiten auszuschöpfen“, hieß es im Aufsichtsrat. Die Erlös-Situation ist insgesamt angespannt: Man macht pro Jahr ein Minus von deutlich mehr als zwei Millionen Euro, ohne Entgelterhöhung würde sich im Jahr 2019 ein Fehlbetrag in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro summieren. In Anbetracht der jährlichen Kostensteigerungen sei die derzeitige Preisgestaltung nicht mehr vertretbar, eine maßvolle Erhöhung der Eintrittsgelder sei notwendig.

Die bestehenden Ermäßigungsregelungen (etwa bei den Schulen und Schwimmsportvereinen) sollen unverändert bleiben. Die Stadtwerke wollen Jahreskarten für Erwachsene, Jugendliche und Familien weiterhin anbieten, die einige Nachbarkommunen nicht mehr im Sortiment haben. Auch die 30er-Mehrfachkarte für den Saunabereich will man weiter führen.

Geplant ist, die Einzelkarte (Bäder) bei den Erwachsenen von 4,50 auf 5,20 zu erhöhen, bei den Jugendlichen von 2,50 auf 2,80 Euro. Jahreskarten (Bäder) würden bei den Erwachsenen künftig 400 statt 350 Euro kosten, bei den Jugendlichen 200 statt 180 Euro. Eine 30er-Mehrfachkarte im Saunabereich würde ja nach Stundenzahl deutlich teurer werden. Beispiel: Eine Karte (bis zu vier Stunden) würde 495 statt 423 Euro kosten.

Die SPD-Fraktion will zumindest einen Teil der geplanten Preiserhöhungen abdämpfen: Für Jugendliche, Familien, Schulen und Vereine sollen die Entgelte unverändert bleiben. Für Erwachsene will man die Einzelkarte bei den Bädern auf fünf Euro anpassen, die Jahreskarte auf 385 Euro. Fraktionschef Christian Wiglow betonte: „Die Nutzung der Schwimmbäder ist für viele Kinder, Jugendliche und auch Familien, die sich keinen Urlaub leisten können, eine sehr attraktive Freizeitgestaltung. Deshalb sollten hier Preissteigerungen unterbleiben, die unter Umständen kaum zu Mehreinnahmen führen, sondern zu weniger Besuchern.“

Die massive Preissteigerung bei Erwachsenen ist nach Ansicht der SPD viel zu hoch. „Unter den Nutzern der Jahreskarte sind viele ältere Menschen, die das Schwimmbad aus Gesundheitsgründen nutzen“, meinte Wiglow, „das soll auch so bleiben.“ Er betont: „Werden die Entgelte zu stark erhöht, besteht das Risiko, dass weniger Menschen das Angebot nutzen und der Deckungsbeitrag sinkt.“

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