Wiederaufnahme des Schulbetriebs Schulen bereiten sich auf Rückkehr vor

Die Schulhöfe sind noch verwaist. Bevor der Unterricht wieder stattfinden kann, gibt es noch viele offene Fragen.

 Noch sind die Schulhöfe wie hier an der Gesamtschule Heiligenhaus leer.

Noch sind die Schulhöfe wie hier an der Gesamtschule Heiligenhaus leer.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Seit einem Monat sind die Schulhöfe verwaist und die Klassenzimmer leer. Keiner wischt die Tafeln, nicht ein Finger geht in die Luft, um eine Antwort ankündigen zu wollen und kein Ball springt durch die Sporthallen – auch der Alltag in den Heiligenhauser Schulen stand aufgrund der Corona-Pandemie still.

Offiziell sind zwar noch Osterferien – normale Ferien sind es jedoch nicht. Weder für die Schüler, noch für die Kollegien. Denn wann es ein Wiedersehen geben wird und der Unterricht wieder in den Schulen statt am heimischen Schreib- oder Küchentisch stattfinden kann, das war lange Zeit unklar. Nun allerdings kündigt das NRW-Kultusministerium auf Grundlage der Entscheidung der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin einen Fahrplan an, an dem sich die schrittweise Öffnung der Schulen orientieren soll. Insbesondere die Durchführung von Prüfungen, Prüfungsvorbereitungen und die Vergabe von Abschlüssen soll ermöglicht werden, erklärte die Nordrhein-Westfälische Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer am Mittwoch in einer ersten Ankündigung. Und weiter: „Nach einer Vorbereitungszeit für Schulleitungen, Lehrkräfte und anderes Personal ab dem 20. April 2020 sollen die Schulen wenige Tage später für die Schülerinnen und Schüler wieder öffnen, für die Abschlussprüfungen anstehen.“

Wie diese Vorbereitungszeit konkret aussehen soll, das sollte gestern konkretisiert werden. In Heiligenhaus warteten mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium, der Gesamt- und der Unesco Realschule drei weiterführende Schulen und fünf Grundschulen, außerdem zwölf Kindertagesstätten auf die angekündigten neuen Regelungen der Politik. Diese seien, so die Maßgabe aus dem Düsseldorfer Ministerium unter „klarer Hygienevorgaben und unter Sicherstellung des notwendigen Infektionsschutzes“ einzuhalten.

Das fordert die Schulen vor Ort heraus: Die ersten, die also wieder in die Schulen zurückkehren, sind die Mitarbeiter. Sie werden sich zu Beginn nächster Woche also mit einzuhaltenden Abständen und Desinfektion beschäftigen müssen. Denn am Donnerstag, 23. April, kommen die ersten Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen zurück, wie die zehnten Jahrgänge und die Abiturjahrgänge, die an den weiterführenden Schulen an der Feldstraße, der Hülsbecker Straße und der Herzogstraße begrüßt werden können. Wenn es die Infektionszahlen zulassen, soll in NRW dann ein Schulbesuch ab dem 4. Mai für die vierten Klassen der Grundschulen möglich sein.

Die Drähte in den verantwortlichen Stellen laufen heiß: Wie sind die Vorgaben umzusetzen? Was braucht es dafür? Welche Lehrkräfte gehören vielleicht auch zur Risikogruppe und müssen geschont werden? Fragen, die bei den Entscheidern im Heiligenhauser Rathaus und den Schulen nun geklärt werden müssen. Klar ist: Die bisherige Notbetreuung wird fortgesetzt und in einem angemessenen Umfang auf weitere Bedarfs- und Berufsgruppen ausgeweitet.

Zur weiteren Beratung haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und die Bundeskanzlerin für den Donnerstag, 30. April, verabredet, um mit Blick auf die dann vorliegenden Corona-Fallzahlen zu beraten, ob der Unterricht schrittweise auf weitere Klassen ausgedehnt werden kann.

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