Lintorf "Schule soll mündig machen"

Düsseldorf · Welche Schulzukunft ist die richtige für mein Kind? Die Schulen selbst informieren in diesen Wochen.Die RP stellt Programme weiterführender Schulen vor. Heute: das Lintorfer Kopernikus-Gymnasium.

Das Kopernikus-Gymnasium versucht, während der ersten Jahre gezielt, seine Schüler auf eine ausgeglichene und gefestigte Persönlichkeit hin zu formen. So betont Iris Korneli, Koordinatorin der Erprobungsstufe, zu allererst die Zeit außerhalb des schulischen Betriebs: "Das ist die Zeit, in der die Kinder sagen können: Jetzt bin ich mein eigener Herr." Innerhalb der Schule sollen sich die Kinder wohlfühlen. Veranstaltungen wie Lesewettbewerbe und Theaterstücke füllen die große und die kleine Aula, die Schüler mitsamt der nahegelegenen Mehrfachsporthalle durch ihre Teilhabe bald zu ihrem Areal erklären. AGs sind breit aufgestellt, zum Beispiel mit der jungen Schulband, den Angeboten zu Sprach- und Lesekultur von Ignatius Kordecki oder der Football-AG von Mirko Schmidt. Während die aktuellen Lintorfer Schüler noch im Bistro essen, nutzen die Schüler ab 2011 eine große Mensa mit Speisen für drei Euro.

Räume auf neuestem Stand

Die Lintorfer Schule, vor allem die Elternschaft, achtet auf Modernität. So wurden die Naturwissenschaftsräume vor drei Jahren auf einen modernen Stand gebracht. Der Förderverein hat einen Flügel gekauft. Und können Schüler für die Teilnahme an einer Skifreizeit nicht selber zahlen, hilft auch da der Förderverein. Für die Zukunft überlegt man sich den Kauf eines interaktiven Whiteboards. Das ist ein vor allem im englischsprachigen Raum weit verbreiteter elektronischer Nachfolger der Tafel, der Daten mit einem Laptop austauschen kann.

Methodisch stocken Schüler ihr Wissen im durchgehend begleitenden Politikunterricht auf. "So ist die Verinnerlichung langfristig besser gegeben", sagt Korneli. Vom Klassenlehrer unterrichtet, nehmen Schüler dort für alle Fächer hilfreiche Methoden auf und pflegen sie in einen persönlichen Methodenordner ein.

Besonders bedacht ist am Kopernikus-Gymnasium die Früherkennung. Lehrer helfen einander in der Einschätzung des Kindes und können so schnell auf Entwicklungen reagieren. Begabungen gehören gefördert. Probleme mit Unterstützung behoben. Merken sie am Ende der Fünf, dass sich jemand schwer tut, treten Lehrer in ein intensives Gespräch mit den Schülern und Eltern – und können so noch ein Jahr lang einem Abgang von der Schule entgegensteuern.

In diesem Sinne wirkt auch das Angebot "Schüler helfen Schülern" – eine Nachmittagsbetreuung, die hilft, sich angenommen zu fühlen, die auf die Hilfe von älteren Schülern setzt und das Familienleben entspannt. Wahlweise machen Kinder hier Hausaufgaben oder spielen. Die Übermittagsbetreuung "Dubas" steht aber nur zur Verfügung, wenn es Nachmittagsunterricht gibt, zu dem überbrückt werden muss. Die Hausaufgabenbetreuung kostet monatlich 15 Euro für einen begleiteten Nachmittag und 25 Euro für die tägliche Betreuung.

Die Betreuung sei auch für Oberstufenschüler eine gute Sache. Sie bestätige sie in ihrer schulischen Laufbahn und schaffe Selbstbewusstsein. Manche entdeckten dabei sogar den Lehrerberuf, sagt Korneli. Mit solchen gefestigten Persönlichkeiten vor Augen, betont sie noch einmal die Herausforderung der Eingewöhnungszeit: "Freizeit ist wichtig, denn Schule soll mündig machen, nicht dominieren."

(RP)
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