Ratingen Schule mit Biss

Ratingen · Derzeit steht Zähneputzen auf dem Stundenplan gleich mehrerer Monheimer Schulen. Grund: Die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit veranstaltet eine Aktionswoche.

Die Schüler der Grundschule am Lerchenweg in Monheim betrachten neugierig das perfekt modellierte und lückenlose Gebiss aus Plastik. Schneide-, Eck- und Backenzähne reihen sich im zart rosafarbenen Zahnfleisch aneinander und zeigen eine gesunde Zahnreihe. Da fragt Gabi Michel, Zahnpflege-Expertin vom Kreisgesundheitsamt Mettmann: "Wofür brauchen wir eigentlich unsere Zähne?" Die Antworten darauf werden noch bis morgen gleich an mehreren Monheimer Grundschulen gesammelt. Grund ist eine Aktionswoche, die die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit veranstaltet.

Wofür also gesunde Zähne? Sie zerkleinern die Nahrung oder helfen beim Sprechen. Doch das wichtigste: Nach den Milchzähnen begleiten sie uns ein Leben lang. Und damit sie auch gesund bleiben, informieren besagte Arbeitsgemeinschaft und der Zahnärztliche Dienst des Kreisgesundheitsamts in den Schulen über die richtige Zahnpflege. Eine Woche lang beschäftigen sich die Schüler mit den Beißerchen und dem richtigen Zähneputzen.

So befasst sich die dritte Klasse vom Monheimer Lerchenweg gerade mit der Frage: Wie entsteht Karies? Gabi Michel erklärt's: "Die Bakterien lieben Nahrungsreste an den Zähnen, vor allem den Zucker. Den fressen sie und machen anschließend Pipi auf die Zähne. Die Säure darin zerstört dann mühelos die Zahnkrone." Das sehe dann gar nicht mehr schön aus, weiß die achtjährige Katharina: "Die Zähne werden gelb und schwarz."

Doch mit regelmäßiger Zahnpflege lässt sich Karies vermeiden. Und so üben die Fachleute der Arbeitsgemeinschaft mit den Kindern, die Zähne richtig zu putzen. Jeder Schüler bekommt dazu eine eigene Zahnbürste, einen Pappbecher und einige Papiertücher. Dann erklärt Gabi Michel, wie die Zahnputztechnik namens "Kai" funktioniert. Zuerst wird die K wie Kaufläche gereinigt, dann kreisförmig über die A wie Außenseiten geschruppt, und zuletzt werden die I wie Innenflächen ausgebürstet.

"Kinder putzen gerne die Zähne, aber sie brauchen einen Anstoß von zu Hause oder von außen", sagt Gundhild Harre, Prophylaxefachkraft des Kreises. Die Vorsorgeprogramme seien besonders für die Kinder wichtig, die die nötige Unterstützung daheim nicht bekommen." Harre hofft, dass die Kinder nach so einem Tag auch die Eltern anregen können, frühzeitige Zahnarzttermine zur Vorsorge zu vereinbaren.

Eltern könnten die Zahngesundheit ihrer Kinder auch durch zuckerfreie Nahrung, abendliches Nachputzen bis zum zweiten Schuljahr, flouridhaltige Zahnpasta und spezielle Gels unterstützen. Doch das Wichtigste bleibt das regelmäßige Zähneputzen. Wenn die Kinder mal keine Lust haben, empfiehlt Gabi Michel: "Die Eltern sollten sie spielerisch dazu anregen. Zum Beispiel, indem sie gemeinsam versuchen, den Zahnteufel zu jagen."

Neben der Schule am Lerchenweg besucht die Arbeitsgemeinschaft in dieser Woche vier weitere Monheimer Grundschulen (Lottenschule, Astrid-Lindgren-, Armin-Maiwald-, und Winrich-von-Knipprode-Schule) sowie die Evangelische Integrative Kindertagesstätte.

(RP)
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