Ratingen Schützen arbeiten am Image

Ratingen · Beim "Wochenende der Schützenvereine" stellten sich auch die Sportschützen der St. Sebastiani-Bruderschaft vor. Es ging nicht nur um Mitglieder-Werbung, sondern auch um Aufklärung, vor allem über die Sicherheitsauflagen.

 Jungschütze Thorsten versucht sich am Bogenschießstand, den es seit vier Jahren gibt.

Jungschütze Thorsten versucht sich am Bogenschießstand, den es seit vier Jahren gibt.

Foto: achim blazy

Ausprobieren und Informieren, darum ging es am Samstag und am Sonntag auf der Schießsportanlage in West. Beim "Wochenende der Schützenvereine", das der Deutsche Schützenbund ausgerufen hatte, präsentierten sich auch die Sportschützen der St. Sebastiani-Bruderschaft der Öffentlichkeit.

Ausprobieren und mehr erfahren

Schon am Samstag kamen rund 40 Interessierte, um sich einmal selbst beim Luftgewehr- oder Bogenschießen auszuprobieren und mehr über den Verein zu erfahren. Neben den Sportschützen stand auch der Vorstand der Bruderschaft rund um Schützenchef Gero Keusen den Bürgern Rede und Antwort.

Ein großes Thema ist immer wieder die Sicherheit, wie Winfried Ostertag, Vorsitzender der Sportschützen, berichtete. Wer eine erwerbscheinpflichtige Waffe haben möchte, muss mindestens ein Jahr Mitglied im Verein sein und 18 Mal am Training teilgenommen haben. Zusätzlich werden Schulungen durchgeführt, an deren Ende eine Prüfung abgelegt werden muss. "Das ist alles gesetzlich geregelt, auch, wer überhaupt die Schulungen durchführen darf", erklärte Ostertag.

Nicht erwerbscheinpflichtige Waffen sind Luftgewehre und -pistolen oder Schreckschusswaffen, alle anderen scharfen Waffen sind erwerbscheinpflichtig. Auch die Aufbewahrung dieser Waffen ist gesetzlich geregelt. Wer eine Waffe haben will, muss außerdem eine Waffenbesitzkarte haben. So werden alle Waffen von den Behörden registriert und eine Kontrolle erst möglich.

"Die Kontrolle obliegt der Kreispolizei", so Ostertag. Ob Waffen und Munition ordnungsgemäß und sicher aufbewahrt werden und ob die dafür vorgesehenen Panzerschränke den Anforderungen entsprechen, werde von der Polizei sehr restriktiv kontrolliert. Gerade nach Vorfällen wie dem Amoklauf in Winnenden im Jahr 2009 sei dieses Thema sehr in den Fokus geraten. In der Schießsportanlage in West werden übrigens nur die Luftgewehre und -pistolen in Panzerschränken aufbewahrt. Außerdem wurden alle der etwa 200 Sportschützen zum Thema Sicherheit und Aufbewahrung von Waffen und Munition geschult.

Interesse am Bogenschießen

Seit vier Jahren bieten die Sportschützen außerdem Bogenschießen an, das besonders bei Jugendlichen sehr beliebt ist. "Das Interesse in diesem Bereich ist sehr stark gestiegen. Wohl auch, weil es nicht so stark mit Vorurteilen behaftet ist", meinen die Sportschützen. Denn solche Einzelfälle wie eben in Winnenden würden das Image aller Schützen beschädigen. Das Schützenwochenende sei daher eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen und den Menschen das Sportschießen näher zu bringen. Besonders über Nachwuchs im Jugendbereich würde sich die Bruderschaft sehr freuen. Frage des Tages

(cebu)
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