Heiligenhaus Schüleraustausch stärkt Freundschaft

Heiligenhaus · 21 Jugendliche aus dem südfranzösischen Loupian sind zu Gast am Heiligenhauser Kant-Gymnasium.

 Das Immanuel-Kant-Gymnasium begrüßte die französischen Austauschschüler mit einem typisch deutschen Frühstück. Dazu gehörten selbstverständlich frische Brötchen.

Das Immanuel-Kant-Gymnasium begrüßte die französischen Austauschschüler mit einem typisch deutschen Frühstück. Dazu gehörten selbstverständlich frische Brötchen.

Foto: Achim Blazy

Am 22. Januar 1963 unterschrieben Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Élysée-Vertrag. Damit wurde vor 55 Jahren der Grundstein für eine Freundschaft zweier Staaten gelegt, die bis dahin erbittert verfeindet waren. Lebendig hält diese Freundschaft heute vor allem die Begegnung, das beweist auch immer wieder der Schüleraustausch zwischen dem Heiligenhauser Immanuel-Kant-Gymnasium und dem Collège Olympe de Gouges im südfranzösischen Loupian bei Montpellier.

Seit Mittwoch sind 21 französische Schüler sowie ihre beiden Lehrerinnen, die deutschstämmige Nicola Tepe-Fontenay und ihre Kollegin Nathalie Santin zu Gast in Heiligenhaus. Die Anreise mit dem Bus sei dabei ganz angenehm gewesen, man sei gut durch gekommen, zumindest bis zur vom Schwerlastverkehr ungeliebten Leverkusener Brücke. Gestern wurden die Gäste in der Mensa des Gymnasiums dann feierlich und ganz offiziell begrüßt - mit einem klassischen deutschen Frühstück.

"Begonnen hat alles vor sieben Jahren mit einer Anfrage an einer zentralen Stelle", erinnert sich Tepe-Fontenay, die aus Osnabrück stammt und nun in Frankreich Deutsch unterrichtet. "Ich habe eine deutsche Schule gesucht, die an einem Austausch interessiert ist. Andrea El Sherif vom Kant-Gymnasium hat sich gemeldet und bei einem ersten Telefonat war sie so nett, dass sich dann alles einfach ergeben hat."

Seit sieben Jahren gehört der Austausch in beiden Schulen nun fest zum Programm, er ist ganz besonderer Anreiz, die Sprache des Gegenübers zu sprechen, denn die französischen Gäste leben für eine Woche bei ihren deutschen Gastgeschwistern aus dem achten Jahrgang und lernen deren Alltag kennen. Das stelle viele vor Herausforderungen, aber irgendwie funktioniere die Verständigung dann doch immer. Bei einem Gegenbesuch dreht sich das ganze dann um. (Siehe Infobox). Loupian liegt bei Montepellier, und ist ein kleines von Weinbergen gesäumtes Dörfchen mit rund 2000 Einwohnern am Mittelmeer, wie sich Schulleiterin Britta Berschick und auch Bürgermeister Michael Beck beim offiziellen Empfangsfrühstück erzählen ließen.

Für die Lehrer von deutscher Seite, Julia Meilen und Florian Labes, liegt die größte Herausforderung in der Vorbereitung des Austauschs. "Die Schüler füllen Steckbriefe aus, damit wir herausfinden können, wer von ihnen zusammen passt", sagt Labes und erinnert sich an ein gut fünf Stunden dauerndes Telefongespräch mit der Kollegin zur Vorbereitung.

Auch im Unterricht wird der Besuch gut vorbereitet, zum Beispiel noch mal mit der Wiederholung von Vokabular, das für das Zusammenleben in den Familien wichtig sein kann.

Außerdem gibt es für die französischen Gäste ein interessantes Programm: "Unsere Schüler haben eine Präsentation über Düsseldorf vorbereitet, da geht es dann auch hin, außerdem besuchen wir noch Köln und den Landschaftspark in Duisburg", erzählt Lehrerin Meilen, die in diesem Jahr zum ersten Mal beim Austausch dabei ist und die Aufgaben von Kollegin Andrea El Sherif übernommen hat.

Für die Initiatorin El Sherif war es dabei natürlich Ehrensache, die Gäste zu begrüßen und das von ihr gegründete Austauschprogramm lebendig zu erleben.

(sade)
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