Ratingen Schüler-Restaurant in West

Düsseldorf · Michael Kreft, Chef der Martin Luther King-Gesamtschule, hat mit einer Idee für Aufsehen gesorgt: Das Schulzentrum mit seinen 2100 Schülern soll eine Art Restaurant bekommen.

West An der Martin Luther King-Gesamtschule soll ein Schüler-Restaurant für die rund 2100 Schüler des Schulzentrums entstehen. Mit dieser Idee sorgte King-Schulleiter Michael Kreft bei den Sitzungen von Jugendhilfe- und Schulausschuss für reichlich Aufsehen.

Der Trend zur Ganztagsschule, so Kreft, werde sich fortsetzen. Gerade in West, wo Gesamtschule, Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium und Käthe Kollwitz-Realschule dicht beieinander liegen, könne eine solche "Vision" Realität werden. Grünes Licht gab es bereits in den Ausschüssen: Die Verwaltung erstellt eine Vorlage.

Kreft verweist auf seine 20-jährige Erfahrung in Sachen Ganztagsschule und Verpflegung von Schülern. "Wir könnten Vorreiter sein für die Konzeption eines Schüler-Restaurants", so Kreft in einem Schreiben an den Schulausschuss. Dabei geht es ihm nicht nur um die Versorgung während der Mittagszeit: "Wir wollen mit den beiden anderen Schulen etwas stemmen, was jeder für sich allein nicht schafft." Er hat sich mit seinen Kollegen bereits zusammengesetzt.

Vernünftiges Angebot

Sein Restaurant soll nach Möglichkeit den gesamten Tag über geöffnet sein. Schüler sollten mit einem "vernünftigen Angebot" davon abgehalten werden, Pausen und Freistunden zum Beispiel auf dem Berliner Platz zu verbringen. "Viel Kultur geht übers Essen", so Kreft über die sozialpolitischen Aspekte seiner Idee. Es sei längst nicht mehr selbstverständlich, dass in allen Familien noch gekocht werde. Das gelte besonders für West.

In der etwa 15 Jahre alten Mensa der King-Schule bruzzelt Thomas Poensgen jeden Tag. Außerdem werden von dort aus noch zwei Ogatas versorgt. Kapazität für noch mehr Essen gebe es in der Küche sicherlich, meinte Kreft.

Ein Abo-System, das sogar die gewünschten Essenstage vorgibt, ermöglicht eine optimale Auslastung der Küche.

Ein Restaurant benötige eine vollautomatische Einlasskontrolle, sagte Kreft. Automaten für die Marken-Ausgabe sowie Einlasskontrollen in Form von Drehkreuzen kosten etwa 60.000 Euro, hat er bei Recherchen herausgefunden.

Die Mensa müsste um grob geschätzte 60 Prozent erweitert und mit einer behindertengerechten ebenerdigen Toilettenanlage versehen werden — macht etwa 850.000 Euro, so Krefts Rechnung.

(RP)
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