Ratingen Schnellrestaurant erst im März wieder offen

Ratingen · Nach dem Feuer bei McDonald's in West muss wesentlich umfangreicher saniert werden als zunächst gedacht.

 Fassungslosigkeit herrscht auch noch zwei Wochen später: Prokuristin Anke Schafstall begutachtet traurig den Schaden in der Küche.

Fassungslosigkeit herrscht auch noch zwei Wochen später: Prokuristin Anke Schafstall begutachtet traurig den Schaden in der Küche.

Foto: Blazy, Achim (abz)

west Anke Schafstall stehen die Tränen in den Augen: "Es ist einfach schlimm, das zu sehen", sagt die gute Seele und rechte Hand von McDonald's-Chef Marcus Prünte und zeigt auf die Spuren des Feuers von vor knapp zwei Wochen in dem Schnellrestaurant in West vor gut zwei Wochen. Hier gibt es so schnell keine Burger und Pommes mehr. Alles ist abgesperrt, Container stehen auf dem Parkplatz, die untere Ebene innen ist fast komplett leer geräumt. Dass es so schlimm werden würde, damit hatte Prünte nicht gerechnet: "Meine Mitarbeiter haben mich in der Nacht um 4 Uhr sofort angerufen, ich bin dann sofort nach Ratingen West gefahren. Ich habe mir zwar gleich gedacht, dass es da nicht mit einmal durchwischen getan ist, aber das es so heftig wird, habe ich mir nicht vorstellen können."

 Shakib Ahrari, Assistent der Restaurantleitung, im Kassenbereich: Auch hier muss in den nächsten Tagen alles komplett ausgetauscht werden.

Shakib Ahrari, Assistent der Restaurantleitung, im Kassenbereich: Auch hier muss in den nächsten Tagen alles komplett ausgetauscht werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Denn nach jetzigem Stand kann die Burgerfiliale, einst die erste Fast Food-Kette in der Stadt, wohl erst im März aufmachen. Die Arbeiten zur Behebung des Schadens sind nämlich wesentlich umfangreicher als zunächst von Marcus Prünte gedacht. Die komplette Küche muss ausgetauscht und der Empfangsbereich saniert werden, alles ist durch Ruß, Rauch und die Hitze schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und muss aufwendig gereinigt werden- vor allem der Küchenbereich, in dem das Feuer ausbrach: "Das kann man nur als Totalschaden bezeichnen", so Prünte, der mit etwas Abstand offen zugibt: "Wir haben großes Glück gehabt. Bei so einem Brand hätte es auch ohne weiteres zu wesentlich Schlimmeren kommen können."

 An der Pommesstation im Küchenbereich der McDonald's-Filiale brach der Brand aus. Ein Mitarbeiter unternahm noch Löschversuche.

An der Pommesstation im Küchenbereich der McDonald's-Filiale brach der Brand aus. Ein Mitarbeiter unternahm noch Löschversuche.

Foto: Feuerwehr

Er hat großes Lob für seine Mitarbeiter parat, die in jener Nacht gearbeitet haben: "Sie haben optimal reagiert, besser geht es gar nicht. Dank des umsichtigen Handelns und des schnellen Eingreifens der Feuerwehr ist es nur bei Sachschaden geblieben." Ein Azubi hatte noch versucht zu löschen: "Doch wenn über 100 Liter Fett brennen, dann gibt es keine Chance mehr", so ein Feuerwehrsprecher nach dem Einsatz. Der ist dafür allerdings enorm. Genaue Zahlen der Experten der Versicherung liegen noch nicht vor, Prünte geht allerdings von einem hohen sechsstelligen Betrag aus: "Wir mussten ja nicht nur große Teile des Inventars entsorgen." Auch alle Lebensmittel sind nach so einem Brand logischerweise nicht mehr zu verwenden und müssen vernichtet werden.

Um alles zu begutachten, waren schon kurz nach dem Feuer unter anderem Chemiker an der Westtangente im Einsatz, nahmen Wischproben - das Ergebnis: Die Küche muss ausgetauscht werden, große Teile sind sanierungsbedürftig. Und das wird eben seine Zeit dauern. Zur Brandursache gibt es noch keine abschließenden Erkenntnisse, allerdings spricht viel für einen technischen Defekt, der dafür gesorgt hat, dass die Fritteuse in Flammen aufging und zu einer dramatischen Kettenreaktion führte: "Aufgrund des Entstehungsherdes des Brandes kann ein Bedienungsfehler nach meiner Einschätzung ausgeschlossen werden", ist sich der McDonald's-Chef sicher. Schon jetzt plant er die Wiedereröffnung im Frühjahr: "Das möchte ich dann schon groß feiern - wie einen zweiten Geburtstag der Filiale."

Wie das Schicksal manchmal so spielt: Kurz vor dem Feuer öffnete der Mitbewerber Burger King auf der anderen Straßenseite. Nach dem Skandal um die Arbeitsbedingungen der dortigen Mitarbeiter und die mangelnde Einhaltung der Hygienebestimmungen hatte der Betrieb mehrere Wochen auf Eis gelegen. Wie ein Sprecher von Burger King bestätigte, wird der Betrieb derzeit vom Insolvenzverwalter geführt. Auch die Gehälter der Mitarbeiter werden im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen des Insolvenzverfahrens gezahlt.

Für Prünte, der neben Ratingen auch im Ruhrgebiet Filialen betreibt, stellt diese Situation kein Problem dar: "Zuerst waren wir halt einige Zeit alleine da, jetzt ist es der Mitbewerber."

(RP)
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