Kreis Mettmann Schmucke Oldtimer sind ein Blickfang

Kreis Mettmann · Immer sonntags treffen sich Fahrzeug-Fans am Schwarzwaldhaus und präsentieren ihre alten Schätze, auch bei Regen.

 Thomas Müller besuchte mit seinem Mercedes 500 SL, Baujahr 1987, das Oldtimer-Treffen am Schwarzwaldhaus im Neandertal.

Thomas Müller besuchte mit seinem Mercedes 500 SL, Baujahr 1987, das Oldtimer-Treffen am Schwarzwaldhaus im Neandertal.

Foto: Köhlen Stephan

Eigentlich ist das Oldtimer-Treffen am Schwarzwaldhaus in Mettmann am gestrigen Sonntag buchstäblich ins Wasser gefallen. Ein paar Besitzer der hübschen Raritäten fanden sich aber trotzdem auf dem Parkplatz direkt an der Talstraße ein. Der Treff ist in der Region fast schon eine Tradition - seit sieben Jahren wird er veranstaltet und zieht oft hunderte Oldtimer-Besitzer an. "Normalerweise ist es genau das Gegenteil von heute", erklärt Klaus Zerthner (57) und denkt an die knapp 400 Oldtimer, die hier sonst jeden Sonntag zwischen April und Oktober stehen. "Da gibt es oft keine Chance mehr, überhaupt noch auf den Parkplatz zu kommen", erinnert er sich an sonnigere Sonntage. Zerthners Leidenschaft für alte Autos hat vor über zehn Jahren begonnen. Jetzt besitzt er mehrere Oldtimer und kommt fast jeden Sonntag zum Treff. Dann parkt er zum Beispiel seinen 61 Jahre alten glänzend schwarzen Citroën DS auf dem Platz und genießt die Gesellschaft von Gleichgesinnten.

 Alexander Ebner ist stolz auf seinen Citroën 11 CV BL, Baujahr 1954, den er seit 2016 besitzt. Der Wagen ist bekannt als französische "Gangsterlimousine".

Alexander Ebner ist stolz auf seinen Citroën 11 CV BL, Baujahr 1954, den er seit 2016 besitzt. Der Wagen ist bekannt als französische "Gangsterlimousine".

Foto: St Köhlen

Alexander Ebner ist einer von ihnen. Seit etwa eineinhalb Jahren ist er ebenfalls im Besitz eines Citroën - Modell 11 CV, Baujahr 1954. Das als "Gangsterlimousine" bekannte Modell ist der Nachfolger des Citroën DS - aus diesem Grund kamen Zerthner und Ebner während der Treffen auch oft ins Gespräch. "Es finden sich immer Grüppchen von Leuten zusammen, die ähnliche Autos haben", erklärt Ebner. Dann werden die Besonderheiten ausgetauscht: So ist Ebners grauer Citroën beispielsweise mit Türen ausgestattet, die nicht vorne, sondern hinten angeschlagen sind und somit äußerst gefährlich werden können, sollten sie aus Versehen beim Fahren geöffnet werden. Die Bezeichnung "Gangsterlimousine" erhielt das französische Modell übrigens aufgrund seiner Schnelligkeit und guten Straßenlage, die so manchem in den 50er und 60er Jahren zur schnellen Flucht verhalfen. Den Hang zum Französischen bekam Ebner während seines Studiums im Nachbarland. Somit sollte es auch ein französisches Auto werden, für dessen Kauf er bis in die Niederlande reiste. Rund 16.500 Euro zahlte er für seinen restaurierten Citroën, 2500 Euro kamen noch einmal für die Verarbeitung von Verschleißteilen drauf. Jetzt ist sein Oldtimer 20.000 Euro wert, Tendenz steigend.

Es ist kein günstiges Hobby, aber sicherlich eines, das sich - den zufriedenen und stolzen Gesichtern der Besitzer nach zu urteilen - lohnt. Und bei den meisten stehen die alten Schätze gewiss nicht nur in der Garage herum. Alexander Ebners Citroën ist beispielsweise ganzjährig angemeldet. "Ich fahre vor allem bei schönem Wetter mal zur Arbeit", sagt Ebner.

Dass hinter diesem Hobby aber auch eine Menge Leidenschaft steckt, ist kaum übersehbar. Vor allem die lockere Atmosphäre und der Austausch mit anderen Oldtimer-Liebhabern ist den meisten bei den sonntäglichen Treffen wichtig und lässt sie regelmäßig wiederkommen. "Die Autos sind das Eine, die Leute das Andere. Schön sind immer die Geschichten der Menschen, die herkommen. Jeder hat hier ja seine eigenen Vorlieben", findet Zerthner. Ihm gefällt neben den Menschen aber auch das Neandertal, das er so manch anderem Oldtimer-Treffen in der Region oder gar in ganz NRW vorzieht. "So eine Lage findet man selten."

(RP)
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