Viele Auswärtige Bei dieser Sammlerbörse sehen alle nur Blau

Viele Schlumpffans kamen ins Museum Abtsküche, um zu tauschen, zu verkaufen oder zu kaufen.

 Ganz viele Schlümpfe auf einem Haufen präsentierten sich am Sonntag im Museum Abtsküche.

Ganz viele Schlümpfe auf einem Haufen präsentierten sich am Sonntag im Museum Abtsküche.

Foto: Blazy, Achim (abz)

 Vermutlich sind auf dem Parkplatz vor dem Museum Abtsküche selten so viele Autos mit auswärtigen Nummernschildern zu sehen wie an diesem 1. März, als der größte Schlumpfsammler Deutschlands, Andy Scharf, zur ersten deutschen Schlumpfbörse eingeladen hatte.

In den Räumen des Museums ist bereits seit November eine Auswahl aus Andy Scharfs Schlumpfsammlung zu sehen. An diesem Sonntag haben zusätzlich Schlumpfsammler ihre Tische aufgebaut, um die begehrten blau-weißen Kunststoff-Figuren zu tauschen, zu verkaufen oder auch zu kaufen. Große und kleine Schlümpfe in allen Lebenslagen sind hier zu finden. Auf den Schulbänken des Museums sitzen nun fast kindsgroße Plüschschlümpfe, überall sieht der Besucher blau.

Auch die Interessengemeinschaft Neppeser Schlümpfe aus Köln ist mit einem Stand vertreten. „Der Erlös geht an die onkologische Abteilung des Kinderkrankenhauses Amsterdamerstraße in Köln“, verrät Horst Treitz von den Neppeser Schlümpfen. Stoffschlümpfe stehen hier genauso zum Verkauf wie die kleinen Figuren. „Wir werden von Eugen aus Holland unterstützt“, erzählt Horst Treitz. So stammen die Schlümpfe am Stand allesamt aus Eugens Sammlung. Nicht nur mit dem Erlös aus dem Schlumpfverkauf möchte die Interessengemeinschaft den kranken Kindern helfen. Die Mitglieder besuchen die onkologische Kinderstation auch immer wieder im Schlumpfkostüm, sagt Horst. Er hat sogar ein Foto dabei.

Am Nachbartisch wird mit harten Bandagen gehandelt. Hier hat Michael Lange aus Heiligenhaus seine Schlumpfsammlung ausgebreitet. „Es sind 219 Teile“, sagt er. „Das meiste aus den 70er und 80er Jahren“ Er selbst hat die Schlümpfe lange gesammelt. „Ich habe meinen ersten Schlumpf mit fünf Jahren gekriegt“, erinnert er sich. Doch inzwischen stehen die Schlümpfe „nur noch in der Kammer“. Deshalb sucht Michael für sie ein neues Zuhause – und hat im Börsenveranstalter Andy Scharf gleich einen Interessenten gefunden, der die Sammlung komplett übernehmen will.

„Ich nehme die wieder zum Tauschen“, erklärt der passionierte Sammler. Natürlich wird er sich jeden einzelnen Schlumpf zuhause noch einmal genau ansehen. „Da sitzt man abends nicht vorm Tatort, sondern vor seinen Schlümpfen“, erklärt er. Nach einigem Hin und Her sind sich die beiden einig und die Sammlung gehört Andy. „Da ist die Kindheit weg“, meint Michael. Gerd Pieper betrachtet fasziniert zwei winzige Schlümpfe, die mit noch winzigeren Figuren Schach spielen. „Ich bin jedes Mal hier, wenn es eine Ausstellung gibt“, erklärt er. „Ich habe nie gewusst, wie viele Schlümpfe es gibt.“

 Andy Scharf hat aber auch alles, was das Schlumpfsammler-Herz begehrt, auch eine Spieldose.

Andy Scharf hat aber auch alles, was das Schlumpfsammler-Herz begehrt, auch eine Spieldose.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Eugene Oorsprong aus Holland verkauft Schlümpfe. Der Gewinn geht an das Kinderkrankenhaus in Köln.

Eugene Oorsprong aus Holland verkauft Schlümpfe. Der Gewinn geht an das Kinderkrankenhaus in Köln.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Aus Hamm ist Michaela angereist. „Ich habe aus dem Internet von der Börse erfahren“, sagt sie. „Ich sammle selbst.“ Zwischen 2500 und 3000 Schlümpfe hat sie schon. „Irgendwann hört man auf zu zählen.“ Sie stehen gut geschützt in Vitrinen. Nun schaut sie sich bei der Schlumpfbörse um. Und natürlich hat sie auch schon etwas gefunden. „Gefunden schon, aber noch nichts gekauft“, meint sie schmunzelnd. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort