Ratingen Schilder vertreiben illegale Flughafen-Parker

Ratingen · Wohl kaum ein Thema hat die Ratinger so sehr aufgeregt in der ersten Jahreshälfte wie die oft wochenlang im freien Parkraum abgestellten Urlauberfahrzeuge. "Die Lage hat sich eindeutig beruhigt", sagt Ordnungsdezernent Rolf Steuwe - bis zu den nahenden Sommerferien.

 Zur Freude der Berufspendler hat sich die Parksituation auf der Mettmanner Straße in der Nähe von Esprit entspannt.

Zur Freude der Berufspendler hat sich die Parksituation auf der Mettmanner Straße in der Nähe von Esprit entspannt.

Foto: achim blazy

Ob Mettmanner Straße oder Josef-Schappe-Straße - nahezu überall, wo die Parkzeit nicht beschränkt war, hatten sogenannte Carpark-Firmen die ihnen anvertrauten Urlauberautos abgestellt. Mit dem Ergebnis, dass sowohl Pendler als auch Anlieger echte Probleme bekamen. "Zurzeit hat sich die Lage eindeutig beruhigt", bilanziert Ordnungsdezernent Rolf Steuwe im Gespräch mit unserer Redaktion.

Das könnte zwei Gründe haben. Zum einen sollen sowohl an der Mettmanner Straße nahe der Feuerwache sowie am Ostbahnhof seit einigen Wochen Schilder stehen, die dort das Parken zu nächtlichen Stunden verbieten. "Seitdem hat die Zahl von offensichtlichen Flughafenparkern dort deutlich abgenommen", so Steuwe, schränkt aber gleich ein: "Das kann natürlich auch damit zusammen hängen, dass zurzeit keine Ferien sind und die Carpark-Firmen mit ihren eigentlichen Plätzen auskommen."

Genau im Auge hat die Stadtverwaltung das Thema dennoch: "Ich rechne fest damit, dass die Problematik mit Beginn der Sommerferien wieder akut sein wird. Und darauf wollen wir vorbereitet sein." Deshalb sind die städtischen Kontrolleure in jüngster Zeit verstärkt im ganzen Stadtgebiet unterwegs, halten die Augen offen, um potenziell interessante Flächen zu finden, an denen Urlauberautos abgestellt werden können.

Steuwe möchte sich nicht auf das Hase-und-Igel-Spiel einlassen, will möglichst vor den unseriösen Firmen reagieren: "Wir haben es uns als Ziel gesetzt, bis zur Sommerpause hier noch an besonders interessanten Stellen Maßnahmen zu treffen, mit denen wir das Dauerparken im Keim ersticken können." Trotzdem warnt der Dezernent vor allzu viel Optimismus: "Das wird uns sicher nicht an allen Stellen gelingen."

Zumal an jeder Örtlichkeit individuell geprüft werden muss, wie vorzugehen ist, so Steuwe. "Da haben wir genaue Vorgaben zu beachten." Wer dennoch in den verbotenen Bereichen parkt, der bekommt Post vom Ordnungsamt mit einem entsprechenden Verwarngeld. Und diese Briefe werden zum Beispiel auch in den Niederlanden zugestellt, von wo ein Großteil der festgestellten Flughafenparker kommt. In so einem Fall müssen die Fahrzeughalter zahlen, die eigentlich unschuldig an dem Dilemma sind: "Aber sie haben dann die Möglichkeit, sich an die entsprechende Firma mit ihren Forderungen zu wenden und diese bei der nächsten Reise nicht mehr zu berücksichtigen." Auch größere Abschleppaktionen wären möglich. Die würden die Carpark-Betreiber direkt treffen: Denn sie müssten das Auto bei den Abschleppunternehmen auslösen, um es den Kunden bei ihrer Ankunft am Düsseldorfer Flughafen wieder zu übergeben. Alles Möglichkeiten, die Kosten verursachen und dem Geschäftsmodell dieser unseriösen Firmen entgegen stünden, so Steuwe.

Zahlen über ausgestellte Knöllchen gegen Flughafenparker liegen nicht vor, allerdings ist davon auszugehen, dass diese nicht besonders hoch sein dürften: "Die Carpark-Betreiber bekommen schließlich auch mit, was wir machen und reagieren entsprechend", ist sich Rolf Steuwe ganz sicher.

(RP)
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