Heiligenhaus Schautafeln bringen die Natur näher

Heiligenhaus · Die Hinweisschilder entlang des Naturlehrpfades im Paradies sind erneuert worden.

 Am Wegesrand können die Spaziergänger einiges über Pflanzen und Tiere lernen.

Am Wegesrand können die Spaziergänger einiges über Pflanzen und Tiere lernen.

Foto: Achim Blazy

Emily, Anton, Mia und Lenny nehmen Anlauf und springen mit Elan in die Pfütze. Auf jedem der vier Grundschülergesichter strahlt ein breites Grinsen. Doch die Freude an dem gelungenen Platscher währt nicht lange, denn Mia entdeckt die nächste Schautafel und ruft laut: "Dahinten!" Und schon schmatzen acht kleine Füße durch den durchgeweichten Waldboden.

Die Nachbarskinder sind mit Emilys und Antons Mama Stefanie und Oma Elke am Vogelsangbach unterwegs - und schlechtes Wetter gibt es für sie nicht. "Mias und Lennys Eltern müssen arbeiten, also haben wir uns alle vier geschnappt, und die Kinder haben entschieden, dass sie in den Wald wollen", erzählt die Oma. Denn dass man auch in den Ferien was lernen kann, das ist für die bunte Truppe selbstverständlich: Und so steht heute der Waldlehrpfad im buchstäblichen Paradies auf dem "Ferien-Stundenplan".

Los geht's an der Abtskücher Straße. Den Wald kennen sie schon ganz lange, verrät Mia, mit Förster Hannes Johannsen sind sie oft unterwegs, und da haben sie schon so viel gelernt, dass es gar nicht so selten ist, dass die Erwachsenen hier von den Kindern lernen. Für alles andere Wissenswerte gibt es ja noch die Schautafeln am Wegesrand. Die gibt es hier, entlang am Vogelsangbach, schon seit weit über 20 Jahren. Diese "analogen Laptops", wie sie gerne mal genannt werden, können auf- und zugeklappt werden, und enthalten Infos zu Bäumen, Tiere oder dem Ökosystem Wald.

Sie wurden beim Aktionstag der Schlüsselregion von der Vereinigung für Verkehr und Heimatpflege (VVH), Mitarbeitern des Umweltbildungszentrums (UBZ) gemeinsam mit Mitarbeitern der Kreissparkasse Düsseldorf wieder hergerichtet, da das Wetter und leider auch so mancher Schmierfink die Tafeln aus Holz und Metall in Mitleidenschaft ziehen. "Dabei kann man so viel lernen", wissen nicht nur die sechs Ferienforscher.

Zum Beispiel verraten die Tafeln, deren Wege mit Holzspänen aufbereitet sind, wer so alles im Bach lebt, Fotos von Wasseramsel, Feuersalamander, Bergmolch und Adonislibelle beeindrucken. "Der Rinderbach gehört zu den naturnahen Bachläufen. Ein guter Lebensraum für die Tiere", erfahren die "Laptop-Nutzer" ganz ohne Klicken und Internetverbindung. Und natürlich horchen sie auch am Schalltrichter, "welche Geschichte der Bach erzählt." "Das ist schön gemacht", findet Mama Stefanie. Und beim nächsten Schaukasten bekommt sie eine Idee für eine nächste Ferienaktion: Auf einer Tafel gibt es Tipps für den Naturschutz zuhause: "Wir könnten ein Insektenhotel bauen." Eine Idee die sofort ankommt.

Und schon findet die Truppe den nächsten Holz-Laptop. Auch für Rudolf Behne mit Hund Tassilo ist der Weg hier nicht nur seines Namens wegen "paradiesisch". "Ich kann hier ganz besonders gut durchatmen. Und ich lerne auch immer noch was dazu. Sehr spannend finde ich, dass umgefallene Bäume Lebensraum für viele Tierarten sind und wieder Platz schaffen für Neues."

Eine Wanderung von der Abtskücher Straße, vorbei am Waldmuseum und dem Herberger Weg, über das Zwönitzer Eck hinaus, ist also immer eine Reise in die nähere Umgebung wert.

(sade)
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